Arisierung (Thema)

Götz Aly ist einer der wichtigsten und provokantesten NS-Forscher. Hier schreibt er über die hemmungslose Ausplünderung Europas durch die Nationalsozialisten - von der Millionen einfache Deutsche profitierten. Während des Zweiten Weltkrieges verwandelte die Regierung Hitler den Staat in eine Raubmaschine ohne Beispiel. Die große Mehrheit der Deutschen stellte sie mit sozialpolitischen Wohltaten, guter Versorgung und kleinen Steuergeschenken ruhig. Die Kosten dieser Gefälligkeitsdiktatur hatten Millionen von Europäern zu tragen, deren Besitz und Existenzgrundlagen enteignet wurden. Die Erlöse aus dem Verkauf von jüdischen Vermögen überall in Europa flossen in die deutsche Kriegskasse und damit auch in die Taschen der Soldaten.
Lange beschwiegen, werden endlich auch die Vorteile, welche die deutsche "Volksgemeinschaft" aus den Verbrechen des Nationalsozialismus, aus dem Krieg und der Ermordung der Juden zog, schonungslos dargestellt.

ISBN 978-3-10-000420-8 vergriffen
ISBN 978-3-596-15863-8 9,95 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Wie ging der Staat mit der arisierten Wirtschaft um? Die beiden Herausgeber der Reihe, Verena Pawlowsky und Harald Wendelin, zeigen anhand zahlreicher Fallbeispiele und biografische Kurzdarstellungen den Umgang mit den Themen Enteignung und Restitution.

Bei der Untersuchung des Vermögensentzugs und der Restitution im wirtschaftlichen Bereich zeigte sich, dass der Vermögensentzug nicht allein unter »rassischen« Gesichtspunkten vollzogen wurde. Vielmehr bestand das erklärte Ziel, zumindest bei einem Teil der NS-Bürokratie, in einer Strukturbereinigung der österreichischen Wirtschaft. Diese Entwicklung sollte sich - wie die Geschichte nach 1945 zeigt - als nachhaltig erweisen.

ISBN 978-3-85476-161-7 17,80 € Portofrei Bestellen

Der im Oldenburger Land aufgewachsene und während der Nazizeit nach Amerika emigrierte Jude Jacob Lewin besucht nach Jahren mit seiner Frau Esther Deutschland. Er entsinnt sich seiner Vergangenheit und begibt sich in der Stadt Oldenburg auf die Spuren seines verschollenen Halbbruders Philipp Mendel. Dieser wurde zu seinem Schutz von seinem Vater bei einer christlichen Familie untergebracht, um nicht wie Millionen anderer Menschen im Konzentrationslager zu sterben. Lewins Suche führt ihn zuerst zu dem alten Bürgerhaus, in dem die Brüder zusammen aufgewachsen sind. Das Haus wird jetzt von dem Möbelgroßhändler Ehrmann bewohnt, der im Zuge der Arisierung große Teile jüdischen Besitzes erhielt. Ehrmann beginnt aus Angst vor jüdischen Regressansprüchen um sein Vermögen zu bangen und wendet sich an die antijüdische Organisation ProPat.

ISBN 978-3-89841-498-2 12,80 € Portofrei Bestellen

Der Band "Arisierungsgewinnler" ist das Ergebnis langjähriger Forschungen eines Teams von Wirtschaftshistorikern der Karls-Universität Prag. Im Vordergrund der von Drahomir Jancik, Eduard Kubu und Jiri Sousa erarbeiteten umfassenden Untersuchung der Arisierungs -Tätigkeit deutscher Banken im Protektorat Böhmen und Mähren steht die Frage, ob die Banken (mit der Dresdner und der Deutschen Bank an der Spitze) in die Rolle ausführender Organe des NS-Regimes hineingezwungen wurden - oder ob sie nicht vielmehr, als dessen bereitwillige Helfershelfer, skrupellose Profiteure der Arisierung waren.

ISBN 978-3-447-06432-3 38,00 € Portofrei Bestellen

1933 erließ die Koalitionsregierung Hitler das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums", das "Reichsgesetz gegen die Überfüllung der deutschen Schulen und Hochschulen" und das "Reichserbhofgesetz", alle drei Gesetze mit dem Ziel, Juden beruflich auszugrenzen. Geistig waren diese Gesetze jahrzehntelang vorbereitet worden. Das Buch belegt, wie der Antisemitismus zuerst und vor allem die akademische Jugend erfaßte. Die Vereine der deutschen Genealogen hielten bis 1932 Abstand von antisemitischen Bestrebungen, mit Ausnahme des "Deutschen Roland". Die ab 1933 vom Staat geforderten Abstammungsnachweise brachten jedoch für die Sippenforscher einen einmaligen Beschäftigungsschub mit sich und ein steigendes Interesse an Familiengeschichte. Am Beispiel der Vereine "Roland" (Dresden), "Deutsche Ahnengemeinschaft" und der "Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig" wird aus den Quellen ein vielschichtiges Bild von geistigem Widerstand oder sachorientierter Arbeit bis hin zum erbärmlichen Mitläufertum gezeichnet. Mit weit über das Jahr 1945 hinausreichenden Folgen.

ISBN 978-3-944064-11-6 42,00 € Portofrei Bestellen

"Arisierung" und Wiedergutmachung werden in der historischen Forschung oft getrennt voneinander betrachtet. Dieser Band nimmt beide Prozesse in den Blick und verbindet damit aktuelle Ergebnisse zu diesen beiden Forschungsfeldern. Im Mittelpunkt steht der Umgang der deutschen Städte mit "Arisierung" und "Wiedergutmachung", schließlich berührten beide Vorgänge die Kommunen unmittelbar. Die einzelnen Beiträge spüren den lokalen Unterschieden nach und analysieren das Verhalten von Stadtverwaltungen sowie anderen Akteuren vor Ort.

ISBN 978-3-412-22160-7 60,00 € Portofrei Bestellen

Seit den 1970iger Jahren begann in Deutschland allmählich die kritische Auseinandersetzung mit der Entrechtung, Enteignung, Vertreibung und schließlich Ermordung der jüdischen Nachbarn. Allerdings blieb ein Bereich der Entrechtung lange Zeit wenig beachtet, nämlich die sogenannte Arisierung: die letztlich weitgehend entschädigungslose Enteignung der jüdischen Deutschen in den dreißiger Jahren, durch den Staat, die Kommunen, Konkurrenten, Kirchen oder Nachbarn.Das Dritte Reich war nicht nur wegen der vielen Mitmacher so schrecklich erfolgreich, sondern auch vor allem wegen der vielen Menschen, die es nicht lassen konnten, die verbrecherischen Angebote der NS-Politik zu nutzen.

ISBN 978-3-8253-6478-6 16,00 € Portofrei Bestellen

Die Finanzbürokratie und ihre Beamten im NS-Staat - ein wichtiger Beitrag zur Holocaust- und Täterforschung in Niedersachsen.Mit den 1941 einsetzenden Deportationen der deutschen Juden wurde die Reichsfinanzverwaltung zum entscheidenden Behördenzweig für die Aneignung und Verwertung derer Vermögen. Ende des Jahres wurden dezentral agierende "Vermögensverwertungsstellen" (VVS) eingerichtet - so auch die VVS beim Oberfinanzpräsidenten Hannover, zuständig für die Mitte und den Süden des heutigen Landes Niedersachsen, deren reiche archivische Überlieferung schon für verschiedene Fallstudien herangezogen wurde.

ISBN 978-3-8353-3061-0 34,90 € Portofrei Bestellen

Sie liebten Regensburg und waren seit Generationen hier ansässig. Sie waren in der Stadt gesellschaftlich verankert und geschätzt; ihre Geschäfte und deren Angebote waren "erste Wahl". Was der NS-Staat ihnen antat, war menschenverachtend, motiviert durch seine Gier nach jüdischem Besitz.
Den Leidensweg der Regensburger Juden hin zum der Deportation vorausgehenden "Finanztod" beschreibt die Autorin. Ihre Ausführungen gründen auf intensiven Quellenstudien: Steuer- und Arisierungsakten, Briefverkehr, Augenzeugenberichte.

ISBN 978-3-7917-2862-9 19,95 € Portofrei Bestellen (Buch)
2. durchgesehene Auflage 14.03.2018 , Deutsch

Die Nazis brauchten Wohnungen in Berlin. Für ihre Bonzen undfür die Propaganda. Also sorgte Hitlers Günstling, der Generalbauinspektor der Reichshauptstadt Albert Speer, seit1937 für die systematische Deportation von Juden, um an deren Wohnungen, Häuser und Grundstücke zu gelangen. Allerdings sollten die Arbeitsfähigen als Sklaven der Rüstungsproduktionerhalten bleiben. Deshalb veranlasste Speer als Reichsminister für Bewaffnung und Munition den Ausbau des Lagers in Auschwitz-Birkenau. Hätten dies die Richter beim Kriegesverbrecherprozess in Nürnberg gewusst, wäre Speer nicht mit einer Haftstrafe davongekommen. Das Wissen um diese Zusammenhänge von Wohnungspolitik, Massendeportation und Vernichtung durch Arbeit verdanken wir der Historikerin Susanne Willems.

ISBN 978-3-360-01332-3 2. durchgesehene Auflage 14.03.2018 vergriffen Mehr Infos (Buch) → d-nb.info