Handke, Peter (Thema)

Wikipedia (DE): Peter Handke  |  Österreichische Nationalbibliothek:  handkeonline.onb.ac.at   |  Suhrkamp Verlag:  Sonderseiten Peter Handke 

Als Peter Handke 1996 Gerechtigkeit für Serbien forderte, hallte ein Aufschrei der Empörung durch die deutschsprachigen Feuilletons. Bereits nach wenigen Wochen war Gerechtigkeit nicht nur für Serbien, sondern auch für den österreichischen Dichter in weite Ferne gerückt. Das Buch stellt die damaligen Reaktionen in den Kontext der deutschsprachigen Balkanberichterstattung und zeigt auf, dass Handke mit seinen Bemerkungen so falsch nicht lag. Dass er den Finger in die Wunde gelegt hatte, verdeutlichte die von ihm ausgelöste Kontroverse, die zu einer der größten Literaturdebatten des Jahrzehnts wurde und bis heute anhält.

Nobelpreis für Peter Handke:

Handke allein im Krieg Der Literatur-Nobelpreisträger wird öffentlich stigmatisiert, weil er dem Feindbild des „Schlächter vom Balkan” widersprach. von Daniela Dahn → Rubikon 01.02.2020

Zur Causa Handke: Wenn Journalisten Geschichte schreiben wollen. Kein Platz für Aber-Sager: Die Debatte um Peter Handke und den Jugoslawien-Krieg ist zu einem Glaubenskampf verkommen. Von Kurt Gritsch → Telepolis 01.01.2020

Feindbild Peter Handke: Warum seine Kritiker sich bei ihm entschuldigen sollten Was steht wirklich in Handkes Jugoslawien-Buch? Und was an den Behauptungen darüber ist wahr? Von Ortwin Rosner → Standard 09.12.2019

Handke allein im Krieg. Von Daniela Dahn. Die bisweilen hasserfüllte Debatte um Peter Handke hat vor allem eins offenbart: das unaufgearbeitete Geschichtsbild des vermeidbar gewesenen Krieges auf dem Balkan. Von Daniela Dahn → Ossietzky 25/2019
 

 

Peter Handke. Zum Beispiel. Gedanken zu einer Praxis. Von Daniel Sandmann → Telepolis 28.11.2019

Lob für Handke. Die Kampagnen gegen Peter Handke gehen weiter: “Warum Peter Handke vielleicht kein Österreicher mehr ist“ – solche fragwürdigen Thesen werden ganz aktuell über den österreichischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger verbreitet. Der Anlass für den Artikel ist der „Fund“ eines lange bekannten Ausweisdokuments. Die Motivation ist mutmaßlich die Diskreditierung eines Kriegsgegners. Von Hannes Hofbauer. → Nachdenkseiten 11.11.2019

»Die bösen Fakten festhalten« Alle reden über Peter Handke. Aber was hat er in den 90er Jahren geschrieben? Von Kai Köhler → Neues Deutschland 31.10.2019

Handke-Debatte: „Hier werden Behauptungen aufgestellt, die im Zirkelschluss bewiesen werden“. Die Recherchen des in der Schweiz lebenden Historikers Kurt Gritsch zu dem Schriftsteller Peter Handke sind in prominente Hände gelangt: Ein Jury-Mitglied des Nobelpreis-Komitees hatte die Arbeit von Gritsch genutzt und in den Entscheidungsprozess einfließen lassen. Im NachDenkSeiten-Interview wirft Gritsch, der den Lesern der NDS für seine kritische Arbeit zum Kosovo-Krieg bekannt sein dürfte, einen Blick auf die Medien und ihren Umgang mit Handke. Darüber hatten auch die NachDenkSeiten kürzlich berichtet. Journalisten rät Gritsch, das Werk von Handke „zu lesen“ und zwar mit der „zugegebenermaßen schwierigen Annahme, der Andere könnte Recht haben.“ Ein Interview über einen Literaturnobelpreisträger, mit dem Medien scharf ins Gericht gegangen sind und eine Berichterstattung, die auch nach vielen Jahren nicht bereit ist, ihre Schwarz-Weiß-Erzählung zum Kosovo-Krieg zu überdenken. Von Marcus Klöckner. → Nachdenkseiten 28.10.2019

Die zweite Rache der Meinungsmacher. 
Für seine Standpunkte zum Jugoslawienkrieg wurde der Dichter Peter Handke schon einmal von zahlreichen mutmaßlichen Kriegspropagandisten diffamiert. Nun wurde Handke mit dem Nobelpreis ausgezeichnet – und sieht sich erneut einem Tribunal der medialen Heuchler ausgesetzt. Von Tobias Riegel. → Nachdenkseiten 15.10.2019

Bekenntnis zum Imperium Der deutsche PEN assistiert dem PEN America bei der Diffamierung des Nobelpreisträgers Peter Handke Von Otto Köhler, PEN → Junge Welt 14.10.2019

Warum Schriftsteller Peter Handke in der Kritik steht. Ein Interview mit Thorsten Ahrend, früherer Lektor von Handke. → MDR KULTUR
 

Wo bleibt die Meinungsfreiheit am Würzburger Stadttheater? Das Würzburger Stadttheater hat aus politischen Gründen das Drama von Handke 'Die Stunde, da wir nichts voneinander wissen' abgesetzt. (Erklärung des Ortsvorstandes der IG Medien Würzburg an die örtliche Presse, den Intendanten des Würzburger Stadttheaters Wolfgang Schaller, Michael Baumgärtner, Schauspiel-Dramaturg, den Würzburger Stadtrat, die SPD, Bündnis '90/Die GRÜNEN Würzburg und zur Kenntnis an Peter Handke) → Archiv Buchladen Neuer Weg
 

Zum Nachlesen:Peter Handkes Reisebericht "Gerechtigkeit für Serbien". Auslöser der Diskussion über den Literaturnobelpreisträger war der Text "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien", der 1996 in der SZ erschienen ist. Hier das Original.  → Teil I → Teil II

Intellektuelle zum Krieg im Kosov → Archiv Buchladen Neuer Weg  Peter Handke zum Kosovo-Krieg  → Archiv Buchladen Neuer Weg

Mehr zum Thema → Jugoslawienkriege

2013 feierte Peter Handke, im Stillen und allein, sein Berufsjubiläum: Im Juni 1963 hatte er die Gewissheit, "das Schreiben, Aufschreiben, Verknüpfen, Unverknüpftlassen ist mein möglicher Beruf." Zum Dasein als Schriftsteller gehört notwendigerweise eine Existenz als Leser. Und über das Gelesene schreibt er dann in der Regel: Solches Wechseln zwischen den Positionen ist Peter Handke, wie seine Essay-Bände seit "Ich bin ein Bewohner des Elfenbeinturms" aus dem Jahre 1972 belegen, zur lieben Gewohnheit geworden. Der vorliegende Band versammelt Texte ausschließlich zur Literatur, also Begleitschreiben zu Autoren und ihren Büchern. Doch unter der Hand verwandeln sich bei Peter Handke die Schreiben zu einem Buch in eine Erzählung.

ISBN 978-3-518-42492-6 22,95 € Portofrei Bestellen

Anne Lindner nimmt die Debatte um den Autor Peter Handke während der Jugoslawien-Kriege zum Ausgangspunkt, über die literarische Artikulation den Typus der strukturellen Gewalt als Problem moderner Staatsgesellschaften zu untersuchen. Sie geht dabei auf zwei Ebenen vor: Zum einen werden die Texte Handkes auf die politischen Problemstellungen hin in ihrer politischen Äußerlichkeit gelesen; zum anderen wird mithilfe neuerer politischer Theorien ein begriffliches Instrumentarium politischer Analyse entwickelt. Wir sind nicht für die Opfer verantwortlich, vielmehr vor den Opfern. Gilles Deleuze/Félix Guattari

ISBN 978-3-8350-6094-4 54,99 € Portofrei Bestellen (Buch)

"Unter der Rubrik Vermischtes stand in der Sonntagsausgabe der Kärntner Volkszeitung folgendes: 'In der Nacht zum Samstag verübte eine 51jährige Hausfrau aus A. (Gemeinde G.) Selbstmord durch Einnehmen einer Überdosis von Schlaftabletten.'
Es ist inzwischen fast sieben Wochen her, seit meine Mutter tot ist, und ich möchte mich an die Arbeit machen, bevor das Bedürfnis, über sie zu schreiben, das bei der Beerdigung so stark war, sich in die stumpfsinnige Sprachlosigkeit zurückverwandelt, mit der ich auf die Nachricht von dem Selbstmord reagierte."

ISBN 978-3-518-39787-9 7,00 € Portofrei Bestellen

Diese drei Stücke ohne Handlung, ohne Szenenbilder und ohne Requisiten sind Sprechstücke, die, nach den Klangelementen der Beatmusik gebaut, die Sprache selbst zum Inhalt machen, es sind Versuche, auf dem Theater Wirklichkeit durch Sprache zurückzugewinnen. Sie bedienen sich der natürlichen Äußerungsform der Beschimpfung, der Selbstbezichtigung, der Beichte, der Aussage, der Frage, der Rechtfertigung, der Ausrede, der Weissagung, der Hilferufe.

ISBN 978-3-518-10177-3 8,00 € Portofrei Bestellen

Am 19. März 1996 erschien in der "International Herald Tribune" ein Artikel mit der Überschrift "German Storm over Plea for Serbs". Was war geschehen? Peter Handke hatte mit seinen beiden Büchern "Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa" und "Drina oder Gerechtigkeit für Serbien und Sommerlicher Nachtrag zu einer winterlichen Reise" die gängigen Vorurteile über die Schuldigen und die Opfer in den Kriegen Jugoslawiens versucht, selbstkritisch abwägend, zum Wanken zu bringen.

ISBN 978-3-518-39406-9 13,00 € Portofrei Bestellen

Die hier in einem Band versammelten Betrachtungen Peter Handkes zu Jugoslawien eröffnen dem Leser neue Perspektiven auf den Zerfall des ehemaligen Jugoslawien. Sie stellen die vor allem in der Berichterstattung eingefahrenen stereotypen Schuldzuweisungen in Frage.

ISBN 978-3-518-39405-2 14,00 € Portofrei Bestellen

Seine Beziehung zu Serbien und Slobodan Milosevic brachte Peter Handke nicht nur viel Kritik, sondern oft auch undifferenzierte Diffamierungen ein. In Paris wurde eines seiner Theaterstücke vom Spielplan genommen, die Stadt Düsseldorf verweigerte ihm den zuerkannten Heinrich Heine-Preis 2006 - höchste Zeit nun, seine Sichtweise kennenzulernen. In "Die Tablas von Daimiel" erzählt Peter Handke, warum und in welcher Form er zum Zeugen der Kriege auf dem Balkan wurde. Hier macht er seine Einstellung zu den mörderischen Auseinandersetzungen, ihren Voraussetzungen und Konsequenzen, unmißverständlich - für jeden, der lesen will - deutlich.

ISBN 978-3-518-06877-9 10,00 € Portofrei Bestellen

Vorsichtig schauend, tastend, sich der Dinge erst vergewissernd, unternimmt Peter Handke es, über zwei Jugoslawien-Durchquerungen während des Krieges zu sprechen. Sein Text, dessen beide Teile jeweils unmittelbar nach den Reisen entstanden sind, zeigt ihn als genauen Beobachter, als einen poetischen Beschwörer der kleinen Ereignisse, als Mitleidenden mit den Menschen an den Orten des Geschehens.

ISBN 978-3-518-41136-0 18,80 € Portofrei Bestellen

In diesem Band setzt sich Peter Handke mit den Prozessen des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag auseinander. Er tut dies nicht in der Rolle eines "Prozeßberichtserstatters", sondern er sucht die Wirklichkeiten und Schicksale hinter den Bildern.
Das erste Mal war Peter Handke im März 1998 für einige Tage als Besucher des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, und vier Jahre später reiste er zum Prozess gegen Slobodan Milosevic erneut dorthin, gleich in den ersten Tagen nach der Eröffnung und fast ein halbes Jahr danach, als die Zahl der anwesenden Journalisten und Kamerateams deutlich geschrumpft war.

ISBN 978-3-518-06703-1 10,00 € Portofrei Bestellen