Bekanntlich hat sich Handke vehement von Anfang an gegen
die Angriffe der NATO auf Jugoslawien ausgesprochen. "Mein Platz ist in Serbien,
sollten die NATO-Verbrecher das Land bombardieren", sagte der 55jährige
österreichische Schriftsteller Handke schon am 18. Februar 1999 im französischen
Rambouillet, während der damals noch stattfindenden Verhandlungen um den Kosovo.
Aus Protest gegen die NATO-Luftangriffe auf Jugoslawien gab Handke den
Georg-Büchner-Preis von 1973 zurück und trat aus der katholischen Kirche aus, da der
Papst sich nicht entschieden genug gegen die NATO-Angriffe in Jugoslawien gewandt habe.
Die IG Medien Würzburg fordert von einem Theater, auch den politischen und sozialen
Auftrag zu erfüllen, unterschiedliche und konträre Meinungen zu Wort kommen zu lassen
und zur Diskussion zu stellen.
Durch die Absetzung des Dramas im Stadttheater wird Handkes Existenz als Schriftsteller in
Frage gestellt, nur weil die öffentliche Meinung auf Krieg und Gewalt setzt.
Unterdrückung der Meinung Andersdenkender durch Absetzung eines Theaterstückes
– Wo
bleibt da die freie Meinungsäußerung und das Recht auf freie Berufswahl?
Wir als IG Medien fühlen uns auch verantwortlich dafür zu sorgen, daß Schriftsteller in
diesem Land frei ihre Meinung sagen dürfen, ohne Repressionen befürchten zu müssen.
Wir sind entsetzt über die Entscheidung der Leitung des Stadttheaters und fordern die
Wiederaufnahme des Dramas von Handke in den Spielplan."
(Erklärung des Ortsvorstandes der IG Medien Würzburg an die örtliche Presse, den
Intendanten des Würzburger Stadttheaters Wolfgang Schaller, Michael Baumgärtner,
Schauspiel-Dramaturg, den Würzburger Stadtrat, die SPD, Bündnis '90/Die GRÜNEN Würzburg und zur
Kenntnis an Peter Handke) |