Neu 2013-2.HJ (Thema)

Ein renommierter junger Autor zerpflückt kompetent die Dogmen des digitalen Zeitalters. Dem Silicon Valley verdanken wir die technischen Errungenschaften, die unsere Welt so ganz anders vor allem: besser machen, als sie einst war. Mehr noch: Die Vordenker aus den Eckbüros der Googles, Apples und Facebooks lieferten das Betriebssystem, die dazugehörige Philosophie, gleich mit. Und wir alle haben sie verinnerlicht. Das Internetzeitalter gilt als epochaler Einschnitt, die digitale Revolution stellt die Daseinsberechtigung althergebrachter Strukturen und Institutionen endlich infrage, und eine Gesellschaft, in der Politik, Wirtschaft und Kultur transparent, individualisiert und jederzeit abrufbar sind, hat als unumkehrbarer zivilisatorischer Fortschritt zu gelten. Evgeny Morozov entlarvt diese digitale Utopie in seinem weitgreifenden Werk als gefährliche Ideologie.

ISBN 978-3-89667-476-0 vergriffen
1. Auflage 2015 , Deutsch

»Wieso darf man Kinder töten?« Auf diese Frage bekommt Jürgen Todenhöfer schon als Kind nach dem Bombenangriff auf Hanau 1945 keine Antwort. Heute, nachdem er viele Jahre damit verbracht hat, Kriegsgebiete zu bereisen, Menschen dort zu erkennen, wo andere nur Feinde sehen wollen, erinnert er sich und stellt wieder die alles entscheidende Frage: »Wie kann, was im eigenen Land als schändliches Verbrechen gilt, außerhalb der Grenzen eine Heldentat sein?« Sein Buch, das sich vornehmlich aus seinen dramatischen Erlebnissen während des Arabischen Frühlings speist, legt Zeugnis ab von Hass, Demütigung und Vernichtung - gestern und heute.

ISBN 978-3-442-74866-2 1. Auflage 2015 9,99 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Die späten Tagebücher von Imre Kertész ein erschütterndes Alterswerk

Im Gegensatz zu seinem berühmten "Galeerentagebuch", das eine Komposition aus den jahrzehntelangen Aufzeichnungen während der inneren Emigration im sozialistischen Ungarn darstellt, handelt es sich bei den hier vorgelegten späten Tagebüchern von Imre Kertész um ein unbearbeitetes, ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit gedachtes "journal intime" von überraschender, oft verstörender Offenheit. Es umfaßt die Jahre seiner äußeren Emigration die Loslösung von Ungarn, dessen postsozialistische Entwicklung ihn immer stärker an präfaschistische Zeiten erinnert, und die Niederlassung in der Wahlheimat Berlin, wo ihn 2002 die "Glückskatastrophe" des Nobelpreises ereilt.
Das damit verbundene "rare Geschenk guten Lebens" weiß er nach Jahrzehnten äußerster Einschränkung zwar durchaus zu genießen exklusive Restaurants in Berlin, Paris und New York oder die Luxushotels von Gstaad und Madeira , doch stärker sind die Aufzeichnungen ab jetzt von den Klagen über die "erwürgenden Anforderungen des Ruhms" und die dadurch einsetzende Selbstentfremdung grundiert, über das Nachlassen der Schaffenskraft und den "unerträglichen Terror des Alters". Ein "Trivialitäten-Tagebuch" nennt er sein Diarium schließlich.

ISBN 978-3-498-03562-4 24,95 € Portofrei Bestellen

In diesen "Überlebensübungen" rekapituliert Jorge Semprún die prägenden Situationen und Erfahrungen seiner frühen Jahre. Er fragt: Wie kann einer überleben, der jeden Moment damit rechnen muss, verhaftet zu werden? Und nicht nur überleben, sondern überdies politisch handeln, verschiedene Missionen als Kämpfer der Résistance ausführen, und zwar in beständiger Todesgefahr? Dabei rückt Semprún eine Erfahrung in den Mittelpunkt, die den moralischen Glutkern seines gesamten späteren Denkens und Schreibens bilden sollte: die Erfahrung der Folter.
Mit unverstelltem Blick für das Schlimme nähert sich Semprún diesen qualvollen, nicht erzählbaren und deshalb umso bedrohlicheren Momenten seiner Vergangenheit, in Andeutungen und Evokationen von bleibenden Schreckensreflexen. Und behauptet so auch dies eine fundamentale Einübung ins Überleben die unveräußerliche Würde des Einzelnen gegen den menschenverachtenden Lärm, den Furor der Geschichte.

ISBN 978-3-518-42384-4 15,00 € Portofrei Bestellen

Seit der Antike hadern Priester, Richter, Philosophen, Künstler und Politiker mit der Unzugänglichkeit von Herzen, Seelen oder Gehirnen. Nur zu gerne hätten sie das Geheimnis aus der Welt geschafft! Manfred Schneider erzählt die Geschichte des Traums und Albtraums von der Transparenz in zehn Kapiteln. 

Erstellt: 08.11.2013 - 17:11  |  Geändert: 02.11.2022 - 11:40

ISBN 978-3-88221-082-8 vergriffen

Die Autor_innen geben einen umfassenden Einblick in die Geschichte, Entwicklung und Ideologie des Rechtspopulismus in Skandinavien. Länderspezifische gesellschaftliche Entwicklungen und Reaktionen werden in Verbindung mit generellen Problemstellungen zum Rechtspopulismus thematisiert und bewertet. Den skandinavischen Ländern eilt der Ruf toleranter und gut funktionierender Gesellschaften voraus. Ein immenser Rechtsruck, der sich im Schatten dieser Perspektive vollzogen hat, wird hierbei meist ausgeklammert. Mit Ausnahme von Schweden haben rassistische und ausgrenzende Rhetoriken eine vollständige Normalisierung in den politischen Debatten erfahren.

ISBN 978-3-942885-29-4 9,80 € Portofrei Bestellen