Die grüne Lüge
Weltrettung als profitables Geschäftsmodell

Grüne Lügen - je absurder sie sind, desto bereitwilliger werden sie geglaubt. Aus der Zusammenarbeit mit Werner Boote, mit dem zusammen sie das Drehbuch für seinen Film "The Green Lie" (ab März 2018 in den Kinos) verfasste, in dem sie auch selbst mitwirkt, entstand dieses aufrüttelnde Buch. Greenwashing, also das Bemühen der Konzerne, ihr schmutziges Kerngeschäft hinter schönen Öko- und Sozialversprechen zu verstecken, ist erfolgreicher denn je. Aber jenseits der grünen Scheinwelt schreitet die Zerstörung rapide fort. Laut dem Global Foodprint Network lebt die Weltbevölkerung derzeit so, als hätte sie 1,6 Erden zur Verfügung.
Würden alle auf der Welt so konsumieren, wie es Menschen in reichen Ländern wie Deutschland tun, bräuchte es 3,1 Erden, um den "Bedarf" zu decken. Der Verbrauch pflanzlicher, mineralischer und fossiler Rohstoffe hat sich zwischen 1980 und 2010 von 40 auf 80 Milliarden Tonnen verdoppelt. Die Artenvielfalt nimmt ab, Wälder schwinden, Böden degradieren, Emission steigen und der Hunger wächst.
Alle wissen das. Trotzdem hält Greenwashing jedweder Aufklärung stand. Je gebildeter die Zielgruppe, je schädlicher das Produkt ist und je absurder das daran geknüpfte Öko-Versprechen, je offensichtlicher also die grüne Lüge ist, desto eher wird sie geglaubt.
Doch die Menschen wehren sich weltweit gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Wie der peruanische Bauer Saúl Luciano Lliuya, der den Energiekonzern RWE vor einem deutschen Gericht verklagt.
Grüner Kolonialismus – „Klimaneutralität“ und ihre Auswirkungen auf den globalen Süden: E-Autos und grüner Wasserstoff sollen Wachstum schaffen und das Klima retten. Doch der Abbau sog. Transformationsrohstoffe wie etwa Lithium, Kupfer, Kobalt und Seltene Erden geht mit denselben ökologischen und sozialen Verheerungen einher, wie sie dem fossilen Kapitalismus eingeschrieben sind: mit Zerstörung von Natur, mit Gewalt und Ausbeutung. Vor allem im Globalen Süden, wo die Menschen am wenigsten zur Klimakrise beigetragen haben, aber am meisten unter ihr leiden. Sie sollen nun Land und Rohstoffe opfern, damit der Globale Norden „klimaneutral“ werden kann – zumindest auf dem Papier. Im Vortrag geht es um technologische Scheinlösungen und ihre realen Auswirkungen auf Mensch und Natur. [Podcast 41:00] Ein Vortrag von Kathrin Hartmann oekom Verein 16.01.2024
Wo grün draufsteht, aber nicht drin ist Von Johannes Kaiser Die Konsumgüter- und Lebensmittelindustrie verspricht, jeder könne helfen, die Welt zu retten. Man müsse nur Produkte kaufen, die nachhaltig, sozial fair und umweltfreundlich hergestellt werden. Das stimmt aber nicht, sagt die Journalistin Kathrin Hartmann. → Deutschlandfunk Kultur 11.05.2018
Greenwashing. Wie wir uns gegen "grüne Lügen" wehren können Kathrin Hartmann im Gespräch mit Christian Rabhansl Bio-Siegel, Nachhaltigkeit und Fair Trade wohin das Auge blickt: Weltrettung ist zum profitablen Geschäftsmodell geworden. Doch meistens seien das "grüne Lügen", kritisiert die Journalistin und Filmemacherin Kathrin Hartmann. Deutschlandfunk → Kultur 31.03.2018
"Die grüne Lüge" Wenn Unternehmen behaupten, ihre Produkte seien sozial nachhaltig und umweltverträglich, ist große Skepsis angesagt. Oft genug sei dies eine dreiste Lüge, die wir als Konsumenten gerne glaubten - warnt Kathrin Hartmann. Beispiele für dieses Greenwashing führt ihr Buch "Die grüne Lüge" auf. Von Anne-Kathrin Weber → Deutschlandfunk 12.02.2018
Siehe auch
Erstellt: 12.02.2018 - 21:41 | Geändert: 03.07.2025 - 13:26