»Wolfgang Streeck ist der Polanyi unserer Zeit.« Perry Anderson
In der Hochphase des Neoliberalismus galt die Globalisierung als unvermeidlich und die umverteilende Demokratie als überholt. Wachsender Wohlstand für alle war das Versprechen, wachsende Unfähigkeit, die kapitalistische Ungleichheitsmaschine zu bändigen, ist das Ergebnis. Taumelnde Volksparteien, schrumpfende Gewerkschaften sowie grassierende Zweifel an der Leistungsfähigkeit demokratischer Institutionen sind die eine Folge dieser Entwicklung. Die andere sind Bewegungen wie die »Gelbwesten« sowie neue Parteien an den Rändern des politischen Spektrums. Längst hat in vielen Ländern ein Tauziehen um die politische Ordnung begonnen, das die Gesellschaften zu zerreißen droht.
Zwischen Globalismus und Demokratie – Wolfgang Streeck und die EU im Neoliberalismus
Quelle: Ulrike Guérot
In dieser Folge diskutieren Ulrike Guérot und Hauke Ritz das Buch „Zwischen Globalismus und Demokratie“ (2021) von Wolfgang Streeck, einem der führenden deutschen Ökonomen und langjährigen Kritiker der neoliberalen Entwicklung Europas.
Streecks Analyse verknüpft ökonomische Theorie mit einer tiefgreifenden Kritik an der EU-Governance. Ein engagiertes Gespräch über Kapitalismus, Demokratie, die Zukunft Europas – und die Frage, ob „Kleinstaaterei“ vielleicht die bessere Idee ist.
🔍 Themen dieser Folge:
– Die EU als Projekt des ausgehenden Neoliberalismus
– Kleinstaaterei vs. Großraumdenken: Kann Demokratie nur im Kleinen funktionieren?
– Warum Streeck für ein neues Staatensystem in einer multipolaren Welt plädiert
– Kritik an Governance-Strukturen und der Rolle der EZB
– Polanyi, Keynes und die Suche nach Alternativen zur Globalisierung
– Die USA als universales Imperium – und ihr möglicher Niedergang
– Subsidiarität, Souveränität und die Renaissance der Republik?
Erstellt: 21.05.2025 - 08:25 | Geändert: 21.05.2025 - 08:49