Mit Freedom, Democracy und Wohlstand präsentierte sich der aufsteigende US-Kapitalismus der Welt. Doch die Praktiken von »America First« mit Völkermord, Arbeitsausbeutung, kriegerischem Raub fremden Eigentums wurden nur modernisiert. Der Erste Weltkrieg wurde das erste große Globalgeschäft, Bündnispartner wurden abhängig. Nach dem Krieg investierten US-Konzerne in Westeuropa. Mussolini wurde mit US-Krediten überhäuft. Ford finanzierte Hitler mit. US-Konzerne belieferten Franco und rüsteten die Deutsche Wehrmacht aus. Hollywood produzierte für Goebbels. Die US-geführte neue Zentralbank in der Schweiz wusch NS-Raubgold. Die Verfolgung der Juden wurde verdrängt.
"Verhängnisvolle Freundschaft: Wie die USA Europa eroberten." – Dr. RÜGEMER im MEGA Radio Interview
Quelle: Alexander Boos
Der einflussreiche US-Regierungs-Berater Henry Kissinger sagte einst:
"Es ist gefährlich, Amerikas Feind zu sein. Aber es ist verhängnisvoll, Amerikas Freund zu sein." Diese Aussage behandelt das neue Buch von Ökonom Dr. Werner Rügemer mit dem Titel "Verhängnisvolle Freundschaft: Wie die USA Europa eroberten" (PapyRossa Verlag, Juli 2023).
Es beschreibt die Entwicklung, Entstehung und Außenpolitik der USA, mit allen Schattenseiten wie dem Völkermord an den Indianern und
der Verbindung zwischen Politik, Militär, Wall Street und Kapital, die bis heute besteht.
Die USA wurden laut ihm als Sklaven-Staat gegründet, die Sklaverei gehörte demnach zum Gründungsprinzip der Vereinigten Staaten von Amerika. Das zweite, wichtige Gründungsprinzip der USA wird durch die Tatsache symbolisiert, dass die USA kein klassisches Außenministerium haben, sondern ein State Department. Also ein Staats-Ministerium. Demzufolge sieht Washington die gesamte Welt als US-Einfluss- und Anspruchsgebiet an. Das nationale Interesse der USA sei global, auch die US-Verfassung werde so gehandhabt, betont Dr. Rügemer.
Im Interview mit meinem Kollegen Alexander Boos nennt der Kölner Ökonom und Politik-Beobachter aktuelle Beispiele, die diese historische Entwicklung untermauern.
Darüber hinaus erklärt der Buchautor jetzt, was eine sogenannte Kapital-Demokratie ist und wie diese funktioniert, auch über Groß-Banken und mächtige Kapital-Organisatoren wie BlackRock, unter dem Begriff Wall Street zusammengefasst. J.P. Morgan war eine der großen Banken, die im 19. Jahrhundert in den USA entstanden war. Und 1913 entstand die bis heute sehr einflussreiche US-Zentralbank FED.
Diese US-Banken, teilweise mit europäischen Verbindungen, haben ab jener Zeit auch Kriege, Diktaturen und Regierungsumstürze finanziert.
Etwa auf den Philippinen, die von 1898 bis 1945 unter US-Herrschaft standen, in Mexiko, auf Kuba, der Karibik oder in Taiwan oder Afrika.
Oder auch Spanien unter Diktatur Franco oder Nazi-Deutschland unter Diktatur Hitler, um nur einige Beispiele zu nennen.
Ebenso wird die diesbezügliche Rolle der USA im Ersten und Zweiten Weltkrieg jetzt ausführlich kritisch thematisiert. Etwa, der Marshall-Plan, der auf den früheren US-Außenminister und Generalstabschef der US-Armee, George C. Marshall, zurückgeht. Oder auch der Einfluss transatlantischer Netzwerke.
Sein Buch wolle aufrütteln, insbesondere in der heutigen Zeit, wo der Einfluss der USA und ihrer Akteure in Europa und Deutschland immer größer werde. Die Welt müsse sich neu völkerrechtlich, menschenrechtlich und geopolitisch ausrichten, um diese Situation zu überwinden, mahnt der Autor und Ökonom an. Was sich gegenwärtig bereits beispielsweise in den neuen Staatengruppen BRICS und der SCO, also der Shanghai Cooperation Organization zeige.
Erstellt: 16.12.2024 - 06:59 | Geändert: 17.05.2025 - 07:12