18.01.2019

Down with ideology? Talk with Slavoj Žižek | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

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Für Slavoj Žižek ist alles Ideologie: Ob Kapitalismus oder Toleranz, Islam oder einfach nur der Alltag. Ein Handy kaufen, Kleidung aussuchen, Zahnpasta – alles ist ideologisch geprägt. Deshalb ist für ihn marxistische Gesellschaftskritik keine Sache der Vergangenheit, sondern aktueller denn je.

Früher waren die Menschen von der Religion geblendet, heute sind sie der Technokratie und dem Kapitalismus unterworfen, findet Žižek. Dennoch hält der slowenische Philosoph an der Idee der Wahrheit fest und setzt sich für Menschenrechte und Eurozentrismus ein. Wie das alles zusammenpasst, erklärt er im Gespräch mit Barbara Bleisch.

For Slavoj Žižek everything is ideology: whether capitalism or tolerance, Islam or simply day-to-day life. Buying a mobile, choosing clothes, toothpaste - it is all cloaked in ideological terms. Therefore for him, Marxist social criticism is not a thing of the past, it is more current than ever.

Where before people used to be blinded by religion, today they are subjugated by technocracy and capitalism, Žižek finds. Nevertheless, the Slovenian philosopher holds on to the idea of truth and advocates human rights and Eurocentrism. He explains how all this fits together in his conversation with Barbara Bleisch.

Sprache (Ton)
Deutsch
Englisch
Laufzeit
55min 47s

Erstellt: 11.10.2025 - 07:57  |  Geändert: 11.10.2025 - 07:57

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Totalitarismus ist ein ideologischer Begriff, der immer eine präzise strategische Funktion hat: die liberaldemokratische Hegemonie zu garantieren. Die linke Kritik an der liberalen Demokratie wird politisch umgedreht und zum Zwilling der rechtesten faschistischen Diktaturen gemacht. Jeder Versuch der Transformation der bürgerlichen Gesellschaft wird damit im Vorgriff denunziert. Zizek definiert den Totalitarismus nach Wittgenstein als einen Begriff, der sich selbst begründet und damit sinnlos ist. Zizek ruft dazu auf, sich nicht auf den Raum der Liberaldemokratie festnageln zu lassen und ohne Furcht, totalitär oder antidemokratisch genannt zu werden, linke Kritik an der liberaldemokratischen Ideologie auszuführen.