12.12.2012

Olga Benario Geschichte eines Stolpersteins

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damals Olga Benario zum 100.ten : Ein Stolperstein für Olga Benario
Stolpersteine sind in den Bürgersteig eingelassene Pflastersteine mit Messingtafeln, 10 x 10 x 10 cm groß. Ihre knappen Inschriften setzen sich aus einem Namen, einem Geburtsjahr, dem Deportationsdatum und dem Hinweis auf den Todesort und das Todesdatum des Opfers zusammen. Und sie beginnen immer mit zwei Worten: HIER WOHNTE. Es sind größtenteils Erinnerungssteine für die ehemaligen jüdischen Nachbarn, aber auch für die Akteure des politischen Widerstands, für Homosexuelle, Roma und Sinti, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer. Gunter Demnig verlegt die Stolpersteine in ganz Deutschland.…

Am 10. Dezember 2007 wurde vor dem Haus Innstraße 24 in Berlin-Neukölln ein von der Galerie Olga Benario gestifteten Stolperstein für Olga Benario verlegt. 1926 wurden Olga Benario und Otto Braun dort in ihrer gemeinsamen Wohnung verhaftet. Das Video von Maurice Reissinger dokumentiert die Verlegung des Stolpersteins.

Die Historikerin Anita Leocádia Prestes schildert, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario Prestes, unter widrigsten Umständen für ihre Ideale kämpfte.
Dank der Öffnung des Gestapo-Archivs konnte Anita Prestes dabei auf eine Fülle neuer Materialien zugreifen. So entwirft sie eine Erzählung, die vom Eintritt der jungen Olga in den politischen Kampf, ihre Aufenthalte in der Sowjetunion und in Brasilien, ihre Auslieferung als Hochschwangere an Nazi-Deutschland 1936 und ihren Tod in der Tötungsanstalt Bernburg 1942 reicht. Außerhalb des Gefängnisses initiierten Benarios Schwiegermutter und Schwägerin eine internationale Kampagne, um ihre Freilassung zu erwirken. Sie erreichten, dass die in der Haft geborene Tochter – Anita – zu ihrer Großmutter kam.
Olga Benario widersetzte sich ihren Peinigern bis zuletzt und verriet ihre Genossinnen und Genossen nicht, obwohl man sie mit der Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihrer Tochter erpresste. Die biografische Annäherung wird ergänzt von Briefen Benarios und Fotos sowie einem Interview mit der Autorin.


 

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
9min 41s
Ereignisdatum
10.12.2007
Ereignisort
Berlin (Deutschland)
Thematisierte Personen

Erstellt: 12.12.2023 - 12:40  |  Geändert: 14.08.2025 - 10:31

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In Westdeutschland war sie praktisch unbekannt, in der DDR benannte man Schulen, Kindergärten und Straßen nach ihr: Olga Benario. 1908 in eine jüdische Münchener Familie geboren, engagierte sie sich in den 1920er Jahren bei der Kommunistischen Jugend in Berlin-Neukölln. 1928 floh sie in die Sowjetunion, wurde Agentin der Komintern, die sie nach Paris und London und schließlich nach Rio de Janeiro entsandte. Nach einem gescheiterten Aufstand lieferte Brasilien Benario an Nazideutschland aus, wo sie 1942 ermordet wurde.
 

Die Historikerin Anita Leocádia Prestes schildert, wie ihre Mutter, die Kommunistin Olga Benario Prestes, unter widrigsten Umständen für ihre Ideale kämpfte. Dank der Öffnung des Gestapo-Archivs konnte Anita Prestes dabei auf eine Fülle neuer Materialien zugreifen. So entwirft sie eine Erzählung, die vom Eintritt der jungen Olga in den politischen Kampf, ihre Aufenthalte in der Sowjetunion und in Brasilien, ihre Auslieferung als Hochschwangere an Nazi-Deutschland 1936 und ihren Tod in der Tötungsanstalt Bernburg 1942 reicht. Außerhalb des Gefängnisses initiierten Benarios Schwiegermutter und Schwägerin eine internationale Kampagne, um ihre Freilassung zu erwirken. Sie erreichten, dass die in der Haft geborene Tochter - Anita - zu ihrer Großmutter kam.