Gunnar Kaiser - in Memoriam (Medienpräsenz)

"Wir erleben einen neuen Kolonialismus", sagt Vandana Shiva. Die Wissenschaftlerin spricht von einer weltweiten Ausbeutung, die über eine Geldmaschine, eine Technologiemaschine und eine demokratiezersetzende Datenmaschine Wohlstand, Eigentum und generelle Freiheit der (mehr als) 99% entzieht und dem (unter) 1% – der Elite – zuspielt.

Im KaiserTV-Interview macht Vandana Shiva auf das juristische Prinzip der "Terra Nullius" (Niemandsland) aufmerksam, durch das ein Land im Zuge eines kolonialistischen Vorgangs zuerst als menschenleer und unkultiviert definiert wird, um dann eingenommen werden zu können. Sie beobachtet eine Übertragung dieses Prinzips auf alle Lebensbereiche: auch der lebendige Samen wird juristisch als leer definiert – Bio Nullius – damit die patentierbare Gensequenz eines Unternehmens den Samen und alle Lebensvorgänge als Geistiges Eigentum kolonialisieren kann.  Dasselbe ist im Bezug auf das Immunsystem, unsere Gesundheit, unseren Geist zu beobachten. Sprich: Wer rauben will, der leugnet erst. Diese Leugnung ist Kern aller Enteignungsvorgänge.

Im Gespräch mit Gwendolin Walter-Kirchhoff redet die Physikerin und Autorin ebenso über den Missbrauch der ökologischen Krise, über Kohlenstoffreduktionismus, den Wert der Natur und die Macht der Wirklichkeit hinter der Fiktion.

Dr. Vandana Shiva ist Physikerin, Autorin, Aktivistin und eine vielfach ausgezeichnete, international geehrte Ikone der Umweltbewegung. Sie ist eine der Hauptorganisatorinnen des Monsanto-Tribunals und hat sich im Verlauf ihres Leben gegen die neokolonialistischen Praktiken der Agrochemie in Indien, gegen Gentechnik, Biopiraterie und Patente auf Saatgut sowie für kleinteilige Biolandwirtschaft eingesetzt. Ihr Lebenswerk wurde dieses Jahr in dem Dokumentarfilm “The Seeds of Vandana” geehrt. https://vandanashivamovie.com

1:01:04

"Unsere fehlende Verbundenheit zur Natur und dadurch zu uns selbst, ist die Ursache für die gesellschaftliche Omnipräsenz von Krankheit und Unglücklichsein," so der Wildnispädagoge Bastian Barucker. Dieser Zustand, das sogenannte "Nature Deficit Disorder", führt, wie er sagt, zu einer Lebensweise, die fernab von dem liegt, wofür unsere Körper gemacht sind.

Im Gespräch mit mir plädiert Barucker deshalb für eine Rückbesinnung auf "Indigenialität": Wie lebten und leben "primitive", idigene Völker? Welche Mittel und Werkzeuge benötigen sie zum Überleben? Auf welchen prägsamen Erfahrungen beruht das ursprüngliche Menschsein? Wie können wir indigene Weisheiten wieder integrieren, um ein erfüllteres Leben zu führen?

Bastian Barucker spricht außerdem über die Gemeinschaft als Quelle des Glücks, Spiritualität, die Rhytmen der Natur, denen man sich wohl oder übel fügen muss, um zu überleben, sowie über die Illusion der großen, in der Wildnis wartenden, Freiheit. 

37:50

"Die Welt befindet sich heute an einem kritischen Wendepunkt", heißt es von Seiten des WEF unter dem Vorsitz von Klaus Schwab. "Die schiere Anzahl der anhaltenden Krisen erfordert ein mutiges kollektives Handeln." 
Welches kollektive Handeln Schwab und das WEF genau im Blick haben und wie es ihnen gelungen ist, immense, von nationalen Regierungen unabhängige Macht und Einfluss auf die Weltordnung aufzubauen, hat die italienisch-deutsche Investigativjournalistin Miryam Muhm minutiös recherchiert. Über die Ergebnisse ihrer Arbeit, die sie nun in ihrem neuen Buch "Die Krake von Davos" (Europa Verlag) vorlegt, spreche ich mit ihr im Interview.

Wie Klaus Schwab und das Weltwirtschaftsforum weltweit an Einfluss gewinnen und die gesellschaftliche, politische und soziale Ordnung zerstören