Benjamin von Stuckrad-Barre ist Autor und Stammgast im Hotel Matze und checkt zum vierten Mal ein. Ich habe von ihm tatsächlich alle Bücher gelesen - da ist er einer von wirklich wenigen Autoren und Autorinnen, auf die das zutrifft. Über sein aktuelles Buch “Noch wach?” wollte ich eigentlich schon zur Veröffentlichung im April dieses Jahres sprechen, aber er wollte das Buch erstmal für sich sprechen lassen. Man kann definitiv sagen, dass es das getan hat: Im Buch geht es um Macht und Machtmissbraucht, um #metoo und um das Zerbrechen einer großen Freundschaft. Und ich bin froh, dass wir jetzt erst im Hotel miteinander darüber sprechen, nachdem sich die erste große Aufregung gelegt hat.
Benjamin und ich haben über Eindeutigkeit, Ausschließlichkeit und Sprache gesprochen. Es geht - natürlich - um Macht und warum sie attraktiv ist, um Missbrauch und um die eigene Rolle in einer Gesellschaft, in der viele Themen ans Tageslicht kommen, über die lange geschwiegen wurde.
Mein heutiger Gast ist Ulf Poschardt. Ulf ist Autor, Journalist und Herausgeber von WELT, Politico und Business Insider. Im April 2025 erschien sein Buch “Shitbürgertum”, in dem er seine Sicht auf die sogenannte linksgrüne Woke-Bewegung darlegt.
Ich wollte von ihm wissen, wie er zu dem wurde, der er heute ist, warum er immer den Weg der Provokation wählt und ob er sich selbst als radikalisiert betrachtet. Wir sprechen über Ulfs Vergangenheit auf der “anderen Seite”, es geht um Respekt, Radikalität, Ressentiments und Rechtfertigung.
Martyna ist Ungleichheitsforscherin und Autorin. Ihr Buch “Unverdiente Ungleichheit” habe ich begeistert gelesen und sie daraufhin eingeladen.
Ich wollte von ihr wissen, wie sich die Ungleichheit in Deutschland, aber auch weltweit, in Zahlen beschreiben lässt; warum wir von einer Leistungsgesellschaft zu einer Erbengesellschaft wurden und welche persönlichen Gründe dahinter stecken, dass sie sich die Ungleichheit als Forschungsgebiet ausgesucht hat.
Wir sprechen über Demokratie, partizipativen Sozialismus, Privilegien, Erfolg, Bildung und über die reichsten Deutschen.
Mein heutiger Gast ist Ranga Yogeshwar. Ranga ist Wissenschaftsjournalist, Autor und Physiker. Seit Ende der 1980er steht Ranga als Wissenschaftsvermittler vor der Kamera und wurde vor allem durch “Quarks” bekannt, ein Wissenschaftsmagazin im WDR, das er ganze 25 Jahre lang moderierte.
Ich wollte von Ranga wissen, wie er sich seine Neugier erhält, auf welche Weise seine vielfältigen Interessen entstehen und warum wir Wissenschaft brauchen. Wir sprechen über seine Biographie, es geht um die Suche nach den richtigen Fragen, Globale Empathie, um Zugehörigkeit, Trennungsnarrative und Grenzen.
Juli Zeh ist Schriftstellerin, Juristin, ehrenamtliche Richterin am Verfassungsgericht des Landes Brandenburg und zum zweiten Mal im Hotel Matze. Ihre Romane “Unter Leuten”, “Über Menschen”, “Leere Herzen” und “Neujahr” sind gigantische Bestseller - nicht nur in Deutschland. In diesem Jahr erschien ihr neuer Roman “Zwischen Welten”, den sie zusammen mit Simon Urban geschrieben hat.
In diesem Buch werden einige große Diskurs-Themen unserer Zeit verhandelt. Und genau das versuchen wir auch in unserem Gespräch. Ich wollte von ihr wissen: In welcher Welt leben wir? Es ist ein Gespräch über die Pubertät unserer Gesellschaft, es geht um Emotionalisierung von aktuellen Diskursen. Individualismus, Aktivismus und Journalismus. Und es geht um Freiheit und um Cornflakes.
Marc-Uwe Kling ist vor allem Autor, aber seit Kurzem auch Regisseur. Die Bände seiner Känguru-Chroniken zählen zu den größten Erfolgen der deutschen Gegenwartsliteratur. Der “Vater des Kängurus” begeistert mit seinen Werken Jung und Alt, während über ihn persönlich nur sehr wenig bekannt ist. Denn: Marc-Uwe Kling gibt eigentlich keine Interviews. Umso mehr habe ich mich gefreut, als er sich entschlossen hat, diese Gewohnheit in Frage zu stellen.
Es hat auch etwas mit seinem neuen Film zu tun. Der zweite Känguru Film “Die Känguru Verschwörung” kommt am 25. August in die Kinos. Marc-Uwe hat Regie geführt und sich ein bisschen verschätzt. Denn er hatte keine Ahnung, wie viel Arbeit in so einem Film steckt und möchte nun noch mehr, dass man das sieht. Und es lohnt sich!
Wir sprechen über seine Biografie, seinen Kontrollzwang und seinen Erfolg. Ich wollte wissen, wie der sich mit seinen linken Idealen verbinden lässt. Es geht um das Zweifeln und das Zweifeln am Zweifeln. Marc erklärt wie seine Texte entstehen, was für ihn Arbeit ist, welchen Luxus er sich leistet und worüber er sich Sorgen macht. Wir sprechen über den Kapitalismus, über Verschwörungstheorien, über das NeinHorn (seine andere tierische Erfindung) und ein bisschen über das Känguru.