Vergesellschaftung

Vergesellschaftung, Sozialisierung, Gemeineigentum: Muten derlei Ideen angesichts globaler ökonomischer Entwicklungen – Privatisierung, Vermögenskonzentration, kapitalistische Landnahme – nicht antiquiert an? Wenn auch nicht allenthalben auf den Schild gehoben, so bleibt der Begriff der Vergesellschaftung hartnäckig in der Diskussion – als Gegenentwurf zu herrschenden Eigentumsverhältnissen, in Kampagnen wie ›Deutsche Wohnen & Co. enteignen‹ oder als Antwort auf die Klimafrage.

ISBN 978-3-89438-848-5 1. Auflage 25.03.2025 12,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Jürgen Leibiger fragt nach Geschichte und Wesen eines zentralen Begriffs der politischen Ökonomie: Lässt sich dieser schon mit Art. 15 GG, dem ›Vergesellschaftungsartikel‹, umreißen? Kam, was in den Ländern des Sozialismus umgesetzt wurde, der Sache bereits nahe? Was können eine Commons-Theorie oder Genossenschaftsmodelle zu alternativen Eigentumsformen beitragen?

Der Band geht Marx’schen Auffassungen wie auch der Schule der Wirtschaftsdemokratie, des Anarchismus oder des Rätekommunismus nach. Bei allen Differenzen dürfte ein gemeinsamer Nenner, so Leibiger, in der Schaffung einer »Assoziation« liegen, »worin die freie Entwicklung eines jeden die Bedingung für die freie Entwicklung aller ist« (Marx/Engels).

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Inhaltsverzeichnis des Verlags

Einleitung

Enteignung versus Vergesellschaftung: Es war eine Sternstunde der Geschichte, als Solon, ein an die Spitze des Athener Stadtstaats gelangter Feldherr, im Jahr 594 vor unserer Zeitrechnung seine Reformen verkündete. Er sah in der „Geldgier und Überheblichkeit der Reichen“ die Wurzel der herrschenden Übel und Bürgerkriege. Solon setzte eine neue Verfassung durch und verbot die Schuldsklaverei. Schuldsklaven mussten freigelassen und ihre Schulden gestrichen werden; ihre Gläubiger wurden faktisch teilweise enteignet. Es war wohl, abgesehen von der Eroberung fremder Territorien und der Versklavung ihrer Einwohner, einer der ersten schriftlich überlieferten rechtlichen Enteignungsakte der Geschichte. Von Jürgen Leibiger Das Blättchen 29.04.2019

Der Autor

Jürgen Leibiger, Dr. oec. habil., *1952. Lehrte bis zu seiner Pensionierung als Dozent für Volkswirtschaftslehre an der Sächsischen Verwaltungs- und Wirtschafts-Akademie Dresden.

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Erstellt: 25.03.2025 - 05:59  |  Geändert: 25.03.2025 - 06:14