BlackRock Germany
Die heimliche Weltmacht, ihre Praktiken in Deutschland und Friedrich Merz

Friedrich Merz war viele Jahre hochbezahlter BlackRock-Funktionär und strebt nun als CDU-Kandidat das Amt des Regierungschefs in Deutschland an.
Was haben die Bürger zu erwarten, sollte er gewählt werden?
Vielen dürfte BlackRock vom Namen her bekannt sein, doch wie agiert die weltweit größte Investmentgesellschaft zum Wohle ihrer vermögenden Kunden? Sie legt das Geld als Aktionär in den größten Konzernen und Banken an - auch in Deutschland, sei es Bayer, Adidas, Vonovia (mit 600.000 Wohnungen) oder die Deutsche Bank, um nur einige zu nennen.
Zu BlackRocks Geschäftsmodell gehört aber auch ein ausgeklügeltes System von Briefkastenfirmen, dank dem die großen Kunden anonym bleiben - und so keine Steuern zahlen müssen. Heute ist BlackRock der größte Aktionär nicht nur in Deutschland und hat zusammen mit anderen Finanzakteuren wie Vanguard und State Street Einfluss auf praktisch alle namhaften Aktiengesellschaften in Deutschland.
Werner Rügemer, der sich schon seit vielen Jahren mit BlackRock & Co. beschäftigt, zeigt anhand von Beispielen auf, wie dieses Geschäftsmodell funktioniert, wer die Profiteure sind und wer die Verlierer. Denn Steuerflucht hat nicht zuletzt zur Folge, dass Einnahmen fehlen, die ein Staat bräuchte, um ein intaktes soziales System zu gewährleisten und notwendige Investitionen tätigen zu können.
BlackRock im Kanzleramt? Deutschland wäre der erste Staat, in dem ein ehemaliger BlackRock-Funktionär Regierungschef werden kann. Friedrich Merz war nicht „Lobbyist“, wie meist gesagt wird. Er wurde nicht nur bezahlt, sondern er hatte eine Leitungsfunktion innerhalb des Konzerns: Der CDU-Politiker war von 2016 bis 2020 Vorsitzender des Aufsichtsrats der Tochterfirma BlackRock Asset Management Deutschland Aktiengesellschaft. Er unterstand der New Yorker Zentrale des größten Kapitalorganisators der US-geführten westlichen Welt. Merz hatte die Aufgabe, die Expansion von BlackRock in Deutschland weiter voranzutreiben. Von Werner Rügemer NachDenkSeiten 13.02.2025
Der Autor
Werner Rügemer (Jahrgang 1941) lebt in Köln und arbeitet als Publizist, Buchautor, Referent und Berater. Thematische Schwerpunkte: Inter nationale Kapital- und Arbeitsverhältnisse; Privatisierung, Unternehmenskriminalität; Die Entwicklung des Weltsystems nach Prinzipien des Völkerrechts und der Menschenrechte. Promotion 1978 über „Philosophische Anthropologie und Epochenkrise“. Mitglied im Deutschen Schriftstellerverband (VS/Verdi).
Erstellt: 18.02.2025 - 07:33 | Geändert: 18.02.2025 - 08:11