Die Nacht, als Soldaten Verkehrspolizisten wurden
Gibt es noch eine deutsche Frage?

1. Auflage 08.09.2025 , Deutsch

Am 9. November 1989 fiel die Mauer - und mit ihr eine ganze Geschichte. Doch was wurde eigentlich beendet und was verdrängt? Gabriele Gysi blickt zurück auf die DDR, nicht verklärt, sondern suchend nach Gerechtigkeit im Erinnern. In essayistischen Reflexionen, persönlichen Erinnerungen und politischen Beobachtungen stellt sie die Frage, warum der Untergang eines Staates ohne würdige Beerdigung blieb - und was das über das vereinte Deutschland sagt. 

ISBN 978-3-98791-307-5 1. Auflage 08.09.2025 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover) Neuausgabe

Zwischen Antigone und Shakespeares Welttheater analysiert sie die Inszenierungen von Macht, Medien und Moral. Was wurde aus der Hoffnung auf Frieden, die beide deutsche Staaten nach dem Krieg verband? Was bedeutet es, wenn Vergangenheit nur noch als Feindbild dient? Ein leidenschaftliches, klarsichtiges Buch über Erinnerung, Verantwortung - und die ungelöste deutsche Frage.

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Buchauszug

Das Ende als Anfang: Der Mauerfall sollte das Ende der deutschen Frage im politischen Raum darstellen. Die Wirklichkeit erzählt eine andere Geschichte: Deutschland ist wiedervereinigt, gespalten bleibt es trotzdem. Zusätzlich zu den alten Rissen — jenen zwischen Menschen mit „Ossi-“ und „Wessi-Sozialisation“ — haben sich neue aufgetan. Geistige Bürgerkriege flammen rund um bestimmte Reizthemen auf. Sie könnten nur Vorboten für zunehmende Gewalt im Inland wie auch für einen großen Krieg sein, der von Angehörigen westlicher „Eliten“ eifrig vorbereitet wird. Die Frage nach einer gemeinsamen Identität, einem gemeinsamen Projekt aller Deutschen stellt sich nach wie vor. Dabei ist es nicht hilfreich, dass schon die Suche danach vielfach durch „Nazi“-Vorwürfe abgewürgt wird. Gerade in ihrem erbitterten Kampf gegen „das Deutsche“ erweisen sich viele Zeitgenossen jedoch als typisch deutsch im unangenehmsten Sinn. Die in Berlin gebürtige Regisseurin und Schauspielerin Gabriele Gysi ist eine sensible und beredte Zeitzeugin. In ihrem neuen Buch erinnert sie an zerplatzte Hoffnungen im Zusammenhang mit der „Wende“ 1989, analysiert die weitere (Auseinander-)Entwicklung ihrer Landsleute in einer Mischung aus Sympathie und Sorge. Exklusivauszug aus „Die Nacht, als Soldaten Verkehrspolizisten wurden: Gibt es noch eine deutsche Frage?“. MANOVA 13.09.2025

Autoreninfos

Gabriele Gysi (Jahrgang 1946) ist eine deutsche Schauspielerin und Regisseurin, die sich durch ihre intensive Bühnenpräsenz und ihr feines Gespür für Zwischentöne einen Namen gemacht hat. Nach einer Ausbildung an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ war sie an renommierten Theatern wie dem Deutschen Theater Berlin engagiert. Neben der Bühne wirkte sie auch in Film- und Fernsehproduktionen mit und erweiterte ihr Repertoire durch Regiearbeiten und Lesungen. Ihr künstlerisches Schaffen ist geprägt von einer tiefen Hingabe an Sprache und Ausdruck. Zudem engagiert sie sich mit eigenen literarischen Projekten, in denen sie gesellschaftliche und kulturelle Themen reflektiert. Damit hat sie sich als eigenständige Stimme in der deutschen Kulturlandschaft etabliert.

Wikipedia (DE): Gabriele Gysi

Autoren

Erstellt: 10.09.2025 - 06:55  |  Geändert: 06.10.2025 - 08:49