Carl Zuckmayer, Gesammelte Werke in Einzelbänden

Als wär's ein Stück von mir
Horen der Freundschaft

Erinnerungen aus den ersten sechs Dezennien dieses Jahrhunderts - Erinnerungen eines Mannes, der gern lebt, obwohl es ihm die Anfeindungen der Bornierten zuweilen schwergemacht haben. In seinem Buch »wird eine gewaltige Welt wach gerufen.

ISBN 978-3-596-21049-7 36. Auflage 28.10.1988 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Dichter, Schauspieler, Politiker - große Namen und auch namenlose Leute aus dem Alltag, Gewinner und Verlierer ziehen vorüber, bewegt und umhegt von Zuckmayers Temperament: Der Erzähler wird zu einem packenden Zeugen, der mit unvergeßlicher Stimme seine Antwort gibt auf unsere so neugierig wie beklommen gestellten Fragen: 'Wie war es denn? Wie ist es dazu gekommen?« (Werner Weber)

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REZENSION: Von den vielen Autobiografien, die ich zum 20. Jahrhundert gelesen habe, hat mich Carl Zuckmayers „Als wär’s ein Stück von mir“ ganz besonders beeindruckt. Das Buch erschien im Jahre 1966 als Vorabruck in der „Neuen Zürcher Zeitung“, und ich erinnere mich genau, mit welcher Spannung ich jeweils die nächste Folge erwartete. Der Titel von Zuckmayers Lebensbericht entstammt der zweiten Strophe des bekannten Liedes „Ich hatt’ einen Kameraden“. Der Autor verwendet ihn auch als Kapitelüberschrift dort, wo von seiner Zeit als Frontsoldat im Ersten Weltkrieg die Rede ist und er seiner gefallenen Kameraden gedenkt. Überhaupt ist diese Autobiographie ein Buch des Gedenkens: Der Schriftsteller erinnert sich an Mitmenschen, die ihm in seinem langen, bewegten Leben begegnet sind und mit denen er sich freundschaftlich verbunden fühlte. Von Urs Bitterli Journal21.ch 28.07.2020

AUSZUG: Einen Kriegsausbruch wie den von 1914 wird es in der Weltgeschichte nicht mehr geben. Wenigstens nicht im Umkreis der uns bekannten abendländischen Welt. Was in afrikanischen oder asiatischen Völkern an irrationalen Frequenzen, an unverbrauchter Potenz zu kollektivem Rausch und Enthusiasmus vorhanden ist, liegt außerhalb unserer Vorstellung und mag sich auf andere Weise entladen. Die alten Völker Europas, auch ihre Nachkommen in der ‚Neuen Welt’, sind heute, im sinkenden Zyklus des zwanzigsten Jahrhunderts, ernüchtert – womit nicht gesagt ist, daß sie einsichtiger oder klüger geworden seien. Das ließe sich auch nur von Einzelpersonen, nicht von Gruppen oder Volksverbänden behaupten. Aber die Völker insgesamt haben das Gruseln gelernt. Sogar die später Geborenen, die selbst keine Katastrophenjahre mehr mitgemacht haben, tragen eine Art von Erinnerung, ein Vorgeburts-Trauma in sich, das sie eher zu Skepsis und Rationalität als zu naiver Begeisterung anhält: das Unterbewußtsein ist politisiert. Das unsere war romantisch-emotional und apolitisch. Schon der Zweite Weltkrieg wurde in keinem der beteiligten Länder mit dieser naiven Begeisterung begrüßt. Der Erste in allen. literaturkritik.de 07.07.2014

Der Autor

Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein geboren. »Der fröhliche Weinberg« brachte ihm 1925 den Durchbruch und den renommierten Kleist-Preis. 1933 verhängten die Nationalsozialisten ein Aufführungsverbot über ihn. Zuckmayer zog sich daraufhin nach Henndorf bei Salzburg zurück. 1938 floh er weiter in die Schweiz, ein Jahr später in die USA. 1958 kehrte er in die Schweiz zurück. Am 18. Januar 1977 ist er bei Visp (Wallis) gestorben.

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Erstellt: 08.03.2025 - 11:45  |  Geändert: 08.03.2025 - 12:11