"Jedes einzelne von Baumans Büchern in der letzten Dekade kann als Meisterwerk gelesen werden." Ulrich Beck
"Make America great again", lautet der Leitspruch des amtierenden US-Präsidenten. Nicht "vorwärts" soll es gehen, wie Barack Obama noch im Wahlkampf von 2012 versprochen hatte, sondern zurück zu alter Größe. Die Menschen scheinen die Hoffnung auf ein besseres Leben in der Zukunft aufgegeben zu haben und wenden sich stattdessen einer angeblich guten alten Zeit zu. In seinem letzten zu Lebzeiten vollendeten Buch untersucht der große Soziologe und Philosoph Zygmunt Bauman die Gründe für diese globale Epidemie der Nostalgie.
Zygmunt Bauman: Behind the world's 'crisis of humanity' l Talk to Al Jazeera
Quelle: Al Jazeera English
auf YouTube (23.07.2016) 25:40
Die Europäische Union steht vor großen Umwälzungen, da das Vereinigte Königreich sich darauf vorbereitet, seine Mitgliedschaft zu kündigen, und dabei möglicherweise die Zusammensetzung des Landes selbst gefährdet.
Tatsächlich scheinen die Menschen in ganz Europa unter der Oberfläche nervös zu sein. Während die europäischen Nationen mit Migration und verschiedenen wirtschaftlichen Unsicherheiten zu kämpfen haben, verändert sich die politische Landschaft, und es herrscht weit verbreitet das Gefühl, dass alte soziale Strukturen ersetzt oder in Frage gestellt werden.
Das Gleiche gilt für die Vereinigten Staaten, wo der Wahlkampf um das Weiße Haus alles andere als gewöhnlich verläuft. Die politische Rhetorik ist in diesem Jahr härter und es herrscht das Gefühl, dass das Land in Bezug auf Rasse und wirtschaftlichen Wohlstand ernsthaft gespalten ist.
Wie ist es zu dieser Situation gekommen? Und wie könnten die möglichen Szenarien für die Zukunft aussehen?
Einer der bedeutendsten Philosophen unserer Zeit ist Zygmunt Bauman.
Der vor 90 Jahren in Polen geborene Philosoph hat sich intensiv mit der Moderne und ihren Auswirkungen auf uns auseinandergesetzt und den Begriff „flüssige Angst” geprägt – ein greifbares Gefühl der Unsicherheit, das nur vage Konturen hat, aber dennoch überall akut präsent ist.
Wir setzen uns mit Zygmunt Bauman in der Sendung „Talk to Al Jazeera” zusammen und betrachten aus der Distanz, was in der Welt geschieht.
The European Union is facing major upheaval as the United Kingdom gets ready to withdraw its membership and in the process possibly jeopardising the composition of the country itself.
In fact, under the surface, people across Europe seem to be on edge. As European nations deal with migration and various economic uncertainties, the political landscape is changing, and a feeling that old social structures are being replaced or challenged is widespread.
It's the same for the United States where the race for the White House is anything but ordinary. Political rhetoric this year is tougher and there's a feeling the country is seriously divided on race and economic prosperity.
What has brought us to this situation? And what are the possible scenarios going forward?
One of the most prominent philosophers of our time is Zygmunt Bauman.
Born in Poland 90 years ago, he has thought and written extensively about the modern era, and what it is doing to us, coining the phrase, "liquid fear" - a tangible feeling of anxiety that has only vague contours but is still acutely present everywhere.
We sit down with Zygmunt Bauman on Talk to Al Jazeera and take a step back to discuss what is happening in the world.
Erstellt: 14.10.2025 - 08:24 | Geändert: 14.10.2025 - 08:24