Sahel. Warum die Krisenregion auch ein europäisches Problem ist. Von Moussa Tchangari

Moussa Tchangaris Buch ist der Versuch, die großen politischen Herausforderungen der aktuellen Sicherheitskrise in der Sahelzone im Detail zu beleuchten. Er geht der Frage nach, warum es den Vereinten Nationen mit dem UN-Aktionsplan nicht gelang, die Krise zustoppen. Tchangari kritisiert vor allem, dass die EU dezidiert Gelder für das Militär bereitstellt, was die Unsicherheiten im Land verstärkt hat, anstatt in die Landwirtschaft zu investieren. Auch die Prävention von gewalttätigem Extremismus bei Jugendlichen in Kombination mit fehlenden Bildungseinrichtungen ist nach Tchangari essenziell. Wer den Ausbruch des Terrors verstehen und künftig verhindern will, sollte unbedingt dieses Buch lesen.

ISBN 978-3-86489-440-4     16,00 €  Portofrei     Bestellen

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Sicherheitskrise im Sahel – neuerlicher Anstieg bewaffneter Angriffe - Die westlichen Streitkräfte ziehen ab, der russische Einfluss nimmt zu, die von Militärjunten regierten Länder Mali, Niger und Burkina Faso wenden sich von Frankreich ab und beschließen ein Militärbündnis: Die Sahelzone ist in Aufruhr. Der bekannte nigrische Menschenrechtsaktivist Moussa Tchangariwill mit seinem Buch „Sahel. Warum die Krisenregion auch ein europäisches Problem ist“ aufklären und aufrütteln: Was sind die großen politischen Herausforderungen in der Sahelzone? Wie kam es zu der aktuellen, dramatischen Sicherheitskrise? Warum gelang es den Vereinten Nationen mit dem UN-Aktionsplan nicht, die Krise zu stoppen? Wie entstand das strukturelle Demokratiedefizit in der Zone? Tchangari betont, dass diese Krise die schwerwiegendste ist, die die Länder der Region seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1960 erlebt haben. Die Sahelzone ist für viele ein weit entferntes Land, das sich nun plötzlich mit aller Wucht ins Bewusstsein gedrängt hat. Diese Tragödie betrifft zuallererst die Menschen im Sahel, sie ist aber auch ein europäisches Problem. → Overton-Magazin 05.12.23

Putsch in Niger – dem Westen geht es nicht um Demokratie, sondern um Rohstoffe und Flüchtlingsabwehr. Als Außenministerin Annalena Baerbock im letzten Jahr den Niger besuchte, hatte sie eine Menge Spaß und wurde von den deutschen Medien gefeiert – eine „Außenministerin zum Anfassen“. Bis zur letzten Woche war Baerbock auch davon überzeugt, sie habe in Niger „eine junge Demokratie erlebt, deren Bürger hoffnungsvoll in die Zukunft geblickt“ hätten. Was für eine Heuchelei. Auf dem geopolitischen Schachbrett ist der Niger für Europa vor allem ein Uranlieferant und ein Bollwerk zur Flüchtlingsabwehr – es versteht sich von selbst, dass eine Grünen-Politikerin dies nicht so offen sagen kann. Nun haben Teile des nigrischen Militärs die „junge Demokratie“ weggeputscht und dabei haben sie offenbar großen Rückhalt in der Bevölkerung. Im schlimmsten Fall droht dem bettelarmen Land und der gesamten Region nun ein Stellvertreterkrieg zur Restauration europäischer und auch amerikanischer Interessen. [auch als Podcast 11:16] Von Jens BergerNachdenkseiten 03.08.23

Der Autor:

Moussa Tchangari ist Generalsekretär der Vereinigung Alternative Espaces Citoyens, einer der wichtigsten zivilgesellschaftlichen Organisationen im Niger. 1991 war er einer der Gründer der Menschenrechtsvereinigung L’Association Nigérienne de Défense des Droits de l’Homme (ANDDH). Er ist zudem als Journalist tätig und setzt sich insbesondere in den letzten Jahren für die Rechte von Migranten ein, die Niger als Transitland in Richtung Europa passieren. Da MenschenrechtsaktivistInnen im Niger von der Regierung verfolgt werden, wurde Tchangari 2015 zusammen mit fünf weiteren Aktivisten nach einer regierungskritischen Demonstration festgenommen und saß einige Wochen in Haft.

Die Übersetzer:

Christoph Birk Schermelleh studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. In seiner Magisterarbeit befasste er sich mit der Erschweigung im Werk Heideggers und Celans. 2017 ist seine Übersetzung von Nancys Le discours de la syncope bei diaphanes erschienen.

Dr. Lea Mara Eßer studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Politologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität. Ihre Magisterarbeit befasste sich mit der Sprachphilosophie Walter Benjamins. Während des gesamten Studiums wirkte sie an zahlreichen Theaterstücken mit, die u.a. am Staatstheater Dresden, den Sophiensælen Berlin und dem Mousonturm in Frankfurt am Main Premiere feierten. 2019 erhielt sie den Eos-Preis für philosophische Essayistik für einen Text zu Kierkegaards Authentizitätsbegriff. Sie promovierte am Frankfurter Institut für Sozialphilosophie zu Arendts Begriff des Guten ("Vom Schweigen des Guten. Hannah Arendts Theorie der Menschlichkeit").

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Erstellt: 14.12.2023 - 12:12  |  Geändert: 14.12.2023 - 17:40

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