Altmanns Daseinsenthusiasmus ist mitreißend, Franz Schuh, WDR
Neben mir sitzt Platon (!), Typ gebrechlicher Großvater. Wir plaudern, und ich frage ihn, ob er glücklich sei. Bestimmt! Ja! Und warum? »¡La vida!«, das Leben sorge dafür. Kaum hat er die zwei Wörter ausgesprochen, schleudert er in einer scharfen Kurve vom Sitz. Als ich nach ihm greife, liegt er schon am Boden. Ich hieve ihn auf seinen Platz zurück, aber Platon bemerkt, dass sein Klingelgeld aus der Hosentasche flog. So suchen wir beide auf Knien nach seinem Besitz: sieben einzelne Pesos. Haben wir jede Münze gefunden, zieht wieder ein Lächeln über sein Gesicht.
Altmann, Andreas (Autor)
Der vierte Band unserer Pasolini-Edition führt - nachdem wir in Rom, dem Voderen Orient und Afrika waren - nun nach Indien: Gemeinsam mit Alberto Moravia und Elsa Morante war Pasolini 1960 über viele Wochen dort, bestaunte den Subkontinent, seine Menschen, ihre vielfältigen Regionen, Riten und Kulturen.
Das "Heilige Land" in Wirklichkeit ist es ein verdammtes Land, verdammt zum Unfrieden, zu Gewalt und Hoffnungslosigkeit. Aber, fragt Andreas Altmann, vielleicht ist es gerade deshalb verdammt, weil es Juden, Christen und Muslimen heilig sein muss?