Kritische Kommunikationswissenschaft (Medienpräsenz)

1:39:08

Am 4. Juli 2024 sprachen wir mit Simon Abel (Universität Heidelberg und Universität Mannheim) und Dr. Ladislaus Ludescher von der Goethe-Universität Frankfurt a. M. über medial vernachlässigte Kriege.

Beide stellen zunächst die wichtigsten allgemeinen Ergebnisse ihrer Studie zur medialen Vernachlässigung des Globalen Südens vor. Danach sprechen sie über die Vernachlässigung des Bürgerkrieges im Jemen, den die Vereinten Nationen über Jahre hinweg als „weltweit schlimmste humanitäre Krise“ bezeichnet haben, und über den Bürgerkrieg in Tigray, der mit bis zu 600.000 Toten als „tödlichster Krieg des 21. Jahrhunderts“ gilt.

Zusätzlich werfen beide einen Blick auf die langjährige Vernachlässigung des Globalen Hungers in den Medien, bevor sie dann mit den Moderator:innen und Teilnehmenden ins Gespräch gehen.

Eine Übersicht der Untersuchungsergebnisse der Studie (mit weiterführenden Artikeln) und die von Herrn Ludescher betreute Homepage finden Sie unten in den Links (dort auch mit Informationen zur Wanderausstellung, Zusammenfassungen der Untersuchungsergebnisse als „YouTube“-Präsentationen und einer Unterschriftenpetition).

Simon Abel hat Politikwissenschaft und Romanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studiert und ist als Sprachlehrer an der Universität Heidelberg sowie als Lehrbeauftragter am Historischen Institut der Universität Mannheim tätig.

Dr. Ladislaus Ludescher hat Germanistik, Geschichte und Europäische Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg studiert und wurde 2017 mit einer Arbeit über die Wahrnehmung der Amerikanischen Revolution in der deutschen Literatur promoviert. Aktuell habilitiert er an der Goethe-Universität Frankfurt a. M. über die Rezeption der US-amerikanischen Präsidenten und ist u.a. am Historischen Institut der Universität Mannheim als Lehrbeauftragter tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die deutsch-amerikanischen Literatur- und Kulturbeziehungen und insbesondere die in- und ausländische Medienanalyse. 

1:35:01

Im Verlauf der Reihe möchten wir Aspekte von Kriegsberichterstattung in den deutschen Medien differenziert und multi-perspektivisch diskutieren. Sie soll einen Debattenraum schaffen, in dem Wissenschaftler*innen, Medienmacher*innen, Aktivisti*innen und Rezipient*innen ins Gespräch kommen. Um diese Fragen soll es unter anderem gehen: 
– Warum schaffen manche Kriege es in die deutschen Medien, warum andere nicht? – Welche medialen Logiken bedient Kriegsberichterstattung? – Welchen Einfluss haben PR und strategische Kommunikation auf  Kriegsberichterstattung?

In dieser Veranstaltung widmen wir uns der medialen Darstellung des Krieges in Israel und Palästina. 
Sigrun Rottmann diskutiert mit Prof. Dr. Kai Hafez. Kai Hafez ist Politik- und Medienwissenschaftler. Seit 2003 ist er Professor für Vergleichende Analyse von Mediensystemen und Kommunikationskulturen an der Universität Erfurt. Er forscht unter anderem zur Theorie der Auslandsberichterstattung, kulturvergleichender Medienethik, der Kommunikation zwischen islamischer und westlicher Welt, Medien im Nahen Osten sowie Medien und Einwanderung. Als ausgewiesener Experte zu Fragen medialer Darstellungen des Nahen Ostens gibt er regelmäßig Interviews. Er ist u.a. Autor des Buches Heiliger Krieg und Demokratie. Radikalität und politischer Wandel im islamisch-westlichen Vergleich (Bielefeld: Transcript 2009).

44:13

Anlässlich des Erscheinens unseres Tagungsbandes „Eigentum, Medien, Öffentlichkeit. Verhandlungen des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft“ luden wir zur gleichnamigen „krikowi:talks“-Onlineveranstaltung ein.

Wir wollten uns Fragen widmen, die sich um die Konzentration und Monopolisierung der (medialen) Öffentlichkeit drehen. Also, beispielsweise welche Rolle spielen unterschiedliche Eigentumsformen für eine demokratische und partizipative Form des öffentlichen Austauschs?

Mit dabei war das Herausgeber:innen-Team (Selma Güney, Lina Hille, Juliane Pfeiffer und Hendrik Theine - Laura Porak konnte leider nicht teilnehmen) und einige Autor:innen des Bandes (Prof. Martina Thiele, Thomas Spies und Ulli Weish), die ihre Beiträge kurz vorstellten.

1:35:16

Anlässlich der Bucherscheinung  ging es um Fragen wie: 
Warum muss man in Zeiten von rechtspopulistischem Aufschwung und „Lügenpresse“-Rufen ein Buch auf den Markt bringen, in dem den etablierten Medien „Propaganda“ für die Interessen der Eliten aus Wirtschaft und Politik vorgeworfen wird? 
Wie ist das „Propagandamodell“ aus kommunikations- und medienwissenschaftlicher Sicht zu sehen, und ist es auf Deutschland übertragbar? 
Welche empirischen Befunde und theoretischen Weiterentwicklungen gibt es inzwischen dazu? Und welche Schwierigkeiten brachte die Übersetzung des Werkes mit sich?