Politik der Feindschaft

In seinem neuen Buch untersucht Achille Mbembe ein Phänomen, das sich in unserem globalen Zeitalter ständig rekonfiguriert: die Feindschaft. Ausgehend von den psychiatrischen und politischen Einsichten Frantz Fanons, zeigt Mbembe, wie als Folge der Konflikte um die Entkolonialisierung des 20. Jahrhunderts der Krieg - in Gestalt von Eroberung und Besatzung, von Terror und Revolte - zur Signatur unserer Zeit geworden ist. Als auf Dauer gestellter Ausnahmezustand führt er zur Erosion der liberalen Demokratie.

ISBN 978-3-518-58708-9 2. Auflage 2017 28,00 € Portofrei Bestellen (Buch)
ISBN 978-3-518-29932-6 1. Auflage 13.10.2025 18,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

Mbembes hochaktueller Essay spürt den Konsequenzen dieser Erosion nach: der Ausbreitung autoritärer Regierungsformen. Er beschreibt die Bedingungen, unter denen heute die Fragen zum Verhältnis von Recht und Gewalt, Normalität und Ausnahmezustand, Sicherheit und Freiheit gestellt werden. Mit Blick auf die globalen Migrationsströme und das damit einhergehende unvermeidliche Zusammenwachsen der Welt formuliert er eine scharfe Kritik am atavistischen Nationalismus und plädiert für eine neue Politik der Humanität.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Inhaltsverzeichnis und Leseprobe (TB) des Verlags

Wikipedia (DE): Frantz Fanon

Wikipedia (DE): Dekolonisation

Rezensionen

Ethnozentrisch denken heißt begrenzt denken: Menschen, die ihr kraft eurer anthropologischen Vernunftbegabung, der Fähigkeit zu denken, der Kompetenz, Gutes vom Bösem unterscheiden und Allgemeinurteile fällen zu können – steht auf und wehrt euch gegen Menschenfeindlichkeit, gegen egoistische, ethnozentrierte und demokratiefeindliche Positionen. Leistet Widerstand gegen Ego-und Ethno-First-Einstellungen, gegen nationalistische, rassistische, fundamentalistische und populistische Positionen und Verführungen. Von Jos Schnurer socialnet.de 04.12.2017

Vom Kolonialismus bis zum "Krieg gegen den Terror" Von Claudia Kramatschek Islamophobie, Gewalt, Nationalismus - der Philosoph Achille Mbembe beschreibt, wie die Fundamente des demokratischen Miteinanders systematisch ausgehebelt werden. Für ihn steht diese "Politik der Feindschaft" in einer historischen Linie bis hin zu den Anfängen des Kolonialismus.→ Deutschlandfunk Kultur 09.10.2017

Weitere Pressestimmen

»Über dieses Buch möge bitte intensiv diskutiert werden.« Dirk Pilz Frankfurter Rundschau 10.10.2017

»In einem Europa der Angst können wir das subversive Potenzial von Mbembes Denken gut gebrauchen. Sein neuestes Buch zeichnet ein wenig freundliches Bild eines Kontinents mit dem ›Wunsch nach Apartheid‹, getrieben von der obsessiven Suche nach einem Feind.« Libération

»Ein faszinierendes Leseerlebnis, ein eigenwilliger Text, ein Dokument wilden Denkens.« Hartmut Buchholz Badische Zeitung 16.02.2018

»Politik der Feindschaft ist ein aufrüttelndes, wichtiges Buch.« Gabriele Knetsch Bayerischer Rundfunk 15.11.2017

»Achille Mbembe steuert mit seinem Essay einen Baustein zum individuellen und kollektiven, lokalen und globalen Bauvorhaben bei der Projektion und Mitgestaltung einer ›All-Welt‹ bei!« Jos Schnurer socialnet.de

» ... Das Schlusswort gebührt darum Augustinus: ›Nimm und lies!‹« Robert Lembke Widerspruch, Münchner Zeitschrift für Philosophie

Pressenotizen Perlentaucher

Mediathek

(Re)konstruktion | Von der Not und der Lust, die Welt zu reparieren (Achille Mbembe)
14.02.2021 | medico international YouTube (29.03.2021)

Autoreninfos

Achille Mbembe ist Direktor der Stiftung Innovation for Democracy, Professor für Geschichte und Politikwissenschaft sowie Forscher am Wits Institute for Social and Economic Research (WISER) an der University of Witwatersrand (Johannesburg). Für seine Arbeit wurde er u. a. mit dem Ernst-Bloch-Preis 2018 und dem Holberg-Preis 2024 ausgezeichnet.

Wikipedia (DE): Achille Mbembe

Autoren

Erstellt: 11.10.2017 - 23:37  |  Geändert: 21.10.2025 - 09:45