Ozean
Dinge, die ich gesehen habe

Nach seinem Tod hinterließ Victor Hugo kistenweise Notizbücher, Skizzenhefte und Manuskriptentwürfe, von denen er einige unter dem Titel Ozean veröffentlicht wünschte. Aus anderem nachgelassenen Material erstellten seine späteren Herausgeber die Sammlung Choses vues.

ISBN 978-3-7518-0916-0 1. Auflage 26.06.2023 48,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Diese Aufzeichnungen und Beobachtungen decken fast die gesamte Lebenszeit von Victor Hugo ab - von seinen frühen Jahren als romantischer Dichter über die Zeit seines politischen Engagements, von seinem Exil bis zu seiner Rückkehr nach Frankreich und seinem Ruhm als Dichter der Nation.

Aus nächster Nähe erfährt man von der Revolution von 1848, von den Barrikadenkämpfen und den Debatten in der politischen Arena, in der er selbst als eine Hauptperson agierte und so dem Volk ebenso nahe kam wie den Herrschenden der Zeit. Mit großer Präzision beschreibt er das Elend auf den Straßen von Paris und den Glanz der Salons sowie seine ausgedehnten Reisen nach Deutschland, auf denen sich die Idee eines vereinten Europas abzuzeichnen beginnt.

Der reich illustrierte und ausführlich kommentierte Band bietet, erstmals in deutscher Sprache, einen umfassenden und repräsentativen Querschnitt durch Hugos nachgelassene Prosa aus Ozean und Choses vues - ein fesselndes literarisches Dokument und eine einzigartige Quelle zur Geschichte des 19. Jahrhunderts.

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Leseprobe des Verlags

»Alles oxidiert.« Alexander Pschera ist tief in Victor Hugos »Ozean« aus Notizbüchern, Skizzenheften und Manuskriptentwürfen eingetaucht: Victor Hugo, so zitiert Walter Benjamin in seiner Passagenarbeit einen Nachruf, sei der Mann des neunzehnten Jahrhunderts, wie Voltaire der Mann des achtzehnten Jahrhunderts war. Mit scharfem Blick hat Hugo (1802-1885) sein Jahrhundert observiert und über sechs Jahrzehnte Beobachtungen festgehalten, Notizen, Tagebuchaufzeichnungen, Abhandlungen, Aphorismen, die er in unregelmäßigen Abständen niederschrieb und die bereits am Ende des neunzehnten Jahrhunderts als „Choses vues“ publiziert wurden. Alle zurückgelassenen Fragmente sollten seine Kinder, so Hugos Wunsch, nach dessen Tod ordnen und unter dem Titel „Ozean“ veröffentlichen. Da jedoch nicht nur drei von Hugos Kindern vor ihm selbst starben, sondern er auch seine Frau bereits 1868 beerdigen musste, blieb dieser Wunsch unerfüllt. Dennoch wurden Teile seines Nachlasses später unter dem Titel „Océan. Tas de Pierres“ (Ozean. Steinhaufen) veröffentlicht. Alexander Pscheras Sammlung bietet nun – auf diesen Publikationen basierend – einen Querschnitt durch das nachgelassene Material „unter dem schönsten Titel, den man sich dafür denken kann.“ Die Übersetzung der knapp 1000 Druckseiten hat Pschera selbst besorgt. Von Jürgen Nielsen-Sikora Glanz & Elened 15.02.2024

Dämonen aus der Tiefe: Victor Hugo hat eine Fülle von Aufzeichnungen und Prosaskizzen hinterlassen. Sie umspannen Jahrzehnte seines Lebens und ein weites thematisches Spektrum: All- tagsbeobachtungen in der Metropole Paris, Schilderungen der Revolution des Jahres 1848, Vorarbeiten und Seitenstücke zu seinen Romanen, Notizen aus seinem Privatle- ben. Eine umfangreiche Auswahl dieser Texte ist jetzt bei Matthes & Seitz erschienen: Zum 19. Jahrhundert gehören die großen Maschinenhallen mit ihren Turbinen und Schwung- rädern, die Rotationspressen und Papiermaschinen, die Glaspaläste und weit ausgeschwun- genen Eisenkonstruktionen, unter deren Dächern Weltausstellungen stattfinden. Der franzö- sische Schriftsteller Victor Hugo ist früh mit der Hohlform des „großen Mannes“ verschmol- zen, in die ihn schon seine Zeitgenossen einpassten. [PDF] Von Lothar Müller Deutschlandfunk 13.08.2023

Pressenotizen Perlentaucher

Weitere Pressestimmen

»›Ozean. Dinge, die ich gesehen habe‹ heisst das Wunderwerk von einem Buch, das auf seinen fast tausend Seiten aus vielen Quellen des Nachlasses schöpft und Victor Hugo dabei zeigt, wie er sich mikroskopisch seinem eigenen Alltag nähert oder Frankreich im Breitwandformat zeigt.« – Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung 

»Alexander Pschera hat eine Herkulesaufgabe bewältigt. Ein immenses Verdienst.« – Walburga Hülk, Frankfurter Allgemeine Zeitung 

»Der Großautor Hugo ist hier als Virtuose kleiner Formen zu entdecken: Berichte, Essays, Anekdoten, Aphorismen, Sentenzen, Aperçus, Porträts, Satiren.« – Walburga Hülk, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Der Autor

Victor Hugo, 1802 in Besançon geboren, verfasste Gedichte, Romane und Dramen und betätigte sich als literarischer, aber auch politischer Publizist. 1845 von König Louis-Philippe zum Vicomte und Pair erhoben, wurde er in seinem zweiten Lebensabschnitt überzeugter Republikaner. Er gilt neben Molière, Voltaire und Balzac als einer der wichtigsten Autoren Frankreichs sowie als eine Gallionsfigur der Romantik. Seine Romane Der Glöckner von Notre Dame und Les Misérables sind weltberühmt. Hugo starb 1885 in Paris.

Der Autor auf Wikipedia

Der Übersetzer / Der Herausgeber

Alexander Pschera studierte in Heidelberg Germanistik, Musikwissenschaft und Philosophie. Er beschäftigt sich vor allem mit der französischen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts und hat dazu zahlreiche Übersetzungen und Veröffentlichungen vorgelegt, unter anderem zu Léon Bloy, Charles Péguy, Louis de Bonald und Joseph de Maistre. Zur Zeit arbeitet er an zwei großen Victor-Hugo-Projekten. Daneben veröffentlichte Pschera zu Themen der Medienphilosophie. Pschera ist Vorsitzender der Ernst-und-Friedrich-Georg-Jünger Gesellschaft und Herausgeber der »Jünger-Debatte«.

Autoren

Erstellt: 17.02.2025 - 07:24  |  Geändert: 16.04.2025 - 17:52