Die Konsensfabrik
Die politische Ökonomie der Massenmedien

Die Medien haben die Macht, einen gesellschaftlichen Konsens herzustellen, der den herrschenden wirtschaftlichen und politischen Interessen folgt - und nutzen sie. Diese Einflussnahme erfolgt jedoch keinesfalls durch verschwörerische Mächte im Hintergrund, sondern durch die ökonomischen Bedingungen der Medienlandschaft, die Chomsky und Herman schonungslos analysieren. Mit Manufacturing Consent legten sie ihr heute weltberühmtes Werk zur Medienkritik vor, das als der Klassiker zum Thema gilt - und nichts an Aktualität verloren hat.

ISBN 978-3-86489-391-9 1. Auflage 04.09.2023 44,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Die Autoren zeigen auf, auf welche Weise in den Medien Themen ausgewählt und besprochen werden, und machen so die Doppelmoral und die auf den Status quo ausgerichtete Voreingenommenheit sichtbar, die den Darstellungen der so viel gepriesenen "freien Presse" zugrunde liegen.

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Die Massenmedien als Konsensfabrik für die Gesellschaft: Für das Funktionieren der Demokratie haben investigative und kritische Medien eine elementare Bedeutung. Nicht ohne Grund werden sie als die „Vierte Gewalt“ im Staat bezeichnet. Sollen sie doch die eigentlichen drei Gewalten des Rechtsstaates – die Gesetzgebung (Legislative), die ausführende Gewalt (Exekutive) und die Rechtsprechung (Judikative) – kritisch begleiten, hinterfragen und Missstände aufdecken, um die Macht dieser drei Gewalten zu begrenzen und demokratie-untergrabende Verquickungen zwischen diesen zu enthüllen. Dieser Funktion kommen die Massenmedien jedoch zunehmend immer weniger nach. Den Ursachen für diese Deformierung sind Edward S. Herman und Noam Chomsky in ihrem 1988 erschienenen Buch „Manufacturing Consent“ nachgegangen. Nun liegt zum ersten Mal dessen deutsche Übersetzung „Die Konsensfabrik – Die politische Ökonomie der Massenmedien“ vor. Von Lutz Hausstein → NachDenkSeiten 27.01.24

Wie das Propagandamodell funktioniert. Das Buch ist zwar vor 35 Jahren verfasst worden, hat aber nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Die Herausgeber waren dennoch gut beraten, aktuell eine recht ausführliche Einführung von den Medienwissenschaftlern Uwe Krüger, Holger Pötzsch und Florian Zollmann voranzustellen. Von Ronald Keusch Reisezeiten 10.09.2023

Pressefreiheit & das Geschäft mit der Wahrheit: Wie Medien gesteuert werden. Medien sollen die Bevölkerung informieren und die Herrschenden kontrollieren, um damit zu einer funktionierenden Demokratie beizutragen. So stellt man sich zumindest ihre idealtypische Rolle in Ländern mit garantierter Pressefreiheit vor. Noam Chomsky & Edward S Herman stellen sehr gut dar, wie in der Realität politische und ökonomische Machtstrukturen bestimmen, ob und wie Nachrichten die Bevölkerung erreichen. Von  Gerald Demmel und Marco Pühringer kontrast.at 10.06.2018

Autoreninfos

Noam Chomsky, geboren 1928, ist Professor für Sprachwissenschaft an der University of Arizona und emeritierter Professor für Linguistik und Philosophie am M.I.T. Er hat die moderne Linguistik revolutioniert und zahlreiche und vielgelesene Bücher zu politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Fragen verfasst. Chomsky ist einer der weltweit bekanntesten linken Intellektuellen und seit jeher ein prominenter Kritiker der amerikanischen Politik, der konformistischen Rolle der Medien und des globalen Kapitalismus.

Wikipedia (DE): Noam Chomsky

Edward S. Herman (1925 – 2017) war ein US-amerikanischer Ökonom und Medienanalytiker sowie Professor für Finanzwissenschaft an der Wharton School of Economics der University of Pennsylvania. Er ist Autor zahlreicher Werke zur internationalen Politik der USA und zu den US-Medien.

Wikipedia (DE): Edward S. Herman

Dr. Uwe Krüger (Jahrgang 1978) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehr- und Forschungsbereich Journalismus des Instituts für Kommunikations- und Medienwissenschaft und Forschungskoordinator des Zentrums Journalismus und Demokratie (JoDem) der Universität Leipzig.

Er studierte Journalistik und Politikwissenschaft in Leipzig und Rostow am Don (Russland), volontierte bei der „Leipziger Volkszeitung“ und arbeitete als Redakteur beim Medien-Fachmagazin „Message“. Für seine Bücher „Mainstream - Warum wir den Medien nicht mehr trauen“ und „Meinungsmacht. Der Einfluss von Eliten auf Leitmedien und Alpha-Journalisten“ erhielt er 2016 den Günter-Wallraff-Preis für Journalismuskritik der Initiative Nachrichtenaufklärung. Er ist Mitgründer des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft (KriKoWi). Von 2018 bis 2019 war er Mitglied des MDR-Rundfunkrats, entsandt vom Deutschen Journalisten-Verband (Landesverband Sachsen).

Wikipedia (DE): Uwe Krüger

Holger Pötzsch (Jahrgang 1971) ist ein deutscher Medien- und Kommunikationswissenschaftler. Er lehrt als Associate Professor für Media and Documentation Studies an der UiT – The Arctic University of Norway in Tromsø. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen digitale Medien, Krieg und Erinnerungskultur, Videospiele und politische Ökonomie der Medien. Pötzsch befasst sich insbesondere mit der Darstellung von Konflikten in Film und Spiel sowie mit der Rolle digitaler Technologien in gesellschaftlichen Machtverhältnissen. Er ist Autor zahlreicher internationaler Fachpublikationen und beteiligt an Forschungsnetzwerken zu kritischer Medienanalyse.

Florian Zollmann ist ein deutscher Kommunikationswissenschaftler und Medienforscher. Er lehrt als Senior Lecturer in Journalism an der Newcastle University im Vereinigten Königreich. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der politischen Ökonomie der Medien, der Kriegs- und Konfliktberichterstattung sowie in der Analyse von Propaganda und Informationspolitik westlicher Demokratien. Bekannt wurde er durch sein Buch „Media, Propaganda and the Politics of Intervention“, in dem er die Rolle der Medien bei internationalen Militäreinsätzen kritisch untersucht. Zollmann ist zudem Mitherausgeber des Bandes „Peace Journalism, War and Conflict Resolution“.

Erstellt: 05.09.2023 - 10:41  |  Geändert: 18.10.2025 - 17:54