In Stahlgewittern

Ernst Jüngers erste Buchpublikation war sein Kriegstagebuch, das fünf Überarbeitungen erfuhr, seinen Ruhm begründete, zugleich jedoch Zeitgenossen wie Kritiker polarisierte. Erich Maria Remarque rühmte die Stahlgewitter als "sich immer wieder steigernd, bis in ihnen das harte Antlitz des Krieges, das Grauen der Materialschlacht und die ungeheure, alles überwindende Vitalität des Herzens Ausdruck gewinnen".
Die Erlebnisse Ernst Jüngers vom Januar 1915 bis zum August 1918 an der Westfront spiegeln sich in den "Stahlgewittern" wieder: vom Grabenkrieg in der Champagne und der Schlacht bei Cambrai bis hin zu den Stoßtruppunternehmen in Flandern und zuletzt der Verleihung des Ordens Pour le mérite nach seiner Verwundung.
»'In Stahlgewittern' machte ihn zum Helden einer Generation junger Offiziere, die alles gegeben hatten und am Ende bestenfalls das Eiserne Kreuz davontrugen. Gide pries es als 'das schönste Kriegsbuch, das ich je las.' Tatsächlich ähnelt es keinem anderen Buch der damaligen Zeit - keine Spur von den pastoralen Meditationen eines Siegfried Sassoon oder Edmund Blunden, kein Anflug von Feigheit wie bei Hemingway, kein Masochismus wie bei T. E. Lawrence und kein Mitleid wie bei Remarque.« Bruce Chatwin
Wikipedia (DE): In Stahlgewittern
Rezensionen
Die Prosa des Krieges: Oft als Kriegsverherrlichung missverstanden, ist Ernst Jüngers In Stahlgewittern ein eindringliches Protokoll des modernen Massenkrieges – und damit eine tiefgründige Kritik an der Entmenschlichung durch Technik, Gewalt und Uniformität. Von Joachim Z. Buchmann Overton 15.08.2025
Empathie im Eispalast: Unzählige Fassungen von Ernst Jüngers Kriegstagebuch „In Stahlgewittern“ ließen den Autor hinter dem Text irgendwann verschwinden. Der Germanist Helmuth Kiesel hat nun eine historisch-kritische Ausgabe des Klassikers der Kriegsliteratur vorgelegt, die die verschiedenen Versionen des Buches freilegt – mit überraschenden Erkenntnissen, selbst für pazifistische Leser. Von Matthias Sträßner Deutschlandfunk 06.01.2014
Die Zeilen "Vorwärts! Vorwärts! Jugend kennt keine Gefahren." dichtete Baldur von Schirach einst seiner Hitlerjugend, sie könnten aber auch als Motto Ernst Jüngers Kriegstagebuch von 1920 voranstehen. "In Stahlgewittern" ist die gefühllose, bemüht detailgetreue Beschreibung einer Karriere im Töten, einige ihrer Stationen: die Schlacht an der Somme, die Schlacht von Cambrai und die Deutsche Frühjahrsoffensive von 1918, bei denen der Krieger-Autor Jünger insgesamt 14 Treffer erhielt und doch überlebte. Von Arne-Wigand Baganz Versalia 12.10.2006
Pressenotizen Perlentaucher
Autoreninfos
Buchempfehlung
Erstellt: 08.05.2014 - 12:54 | Geändert: 16.08.2025 - 16:09