Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
Neapel in den Neunzigern, Giovanna ist dreizehn Jahre alt, die Vorzeigetochter kultivierter Mittelschichtseltern, eine strebsame Schülerin. Doch plötzlich verändert sich alles, ihr Körper, ihre Stimmung, die Noten brechen ein, und immer öfter gerät sie mit ihren Eltern aneinander. Zufällig kommt Giovanna der Vorgeschichte ihres Vaters auf die Spur, der aus einem ganz anderen Neapel stammt, einem leidenschaftlichen, vulgären Neapel. Dort treibt sie sich herum, aber die Geheimnisse, auf die sie da stößt, verstören sie. Und als sie bei einem Abendessen bemerkt, wie ein Freund der Familie unterm Esstisch zärtlich die Füße ihrer Mutter streift, verliert sie vollends die Fassung. Denn wem kann sie überhaupt noch trauen?
Und was soll ihr Halt geben? Oder ist sie selber bereits unrettbar verwoben in dieses lügenhafte Leben der Erwachsenen? Elena Ferrante hat ein Bravourstück geschaffen und einen traurigen und schönen Roman geschrieben: über die Heucheleien der Eltern, die Atemlosigkeiten und Verwirrungen der Jugendzeit und über das Drama des Erwachsenwerdens. Darüber, wie es ist, ein Mädchen zu sein und eine Frau zu werden.
Höhere Moral. Nachts in Neapel: Ferrante inszeniert Vitalität und Bedrohlichkeit wie sich kreuzende Wellen. "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" erzählt von einer jungen Neapolitanerin, die gegen die Scheinmoral ihrer Eltern aufbegehrt. Kommt das Werk an Ferrantes Neapel-Tetralogie "Meine geniale Freundin" heran? Rezension von Martin Ebel → SZ 31.08.2020
Kampf zwischen Angst und Neugier. Fans von „Meine geniale Freundin“ haben lange darauf gewartet: Der neue Roman der Bestseller-Autorin Elena Ferrante erscheint nun auf Deutsch. Nicht nur der Schauplatz Neapel verbindet „Das lügenhafte Leben der Erwachsenen“ mit der Saga um Lila und Lenu. Rezension von Anne Kohlick → Deutschlandfunk Kultur 29.08.2020
Jedem seine Wahrheit. Der neue Roman der italienischen Bestsellerautorin Elena Ferrante erzählt wieder von sozialer Mobilität und patriarchalen Verstrickungen. Eine Rezension von Antonia Baum → die ZEIT 02.09.2020
Die Übersetzerin
Autoreninfos
Erstellt: 14.12.2020 - 08:31 | Geändert: 13.12.2025 - 14:22
