Annette, ein Heldinnenepos

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Buchpreis 2020.

Was für ein Leben! Geboren 1923 in der Bretagne, aufgewachsen in einfachen Verhältnissen, schon als Jugendliche Mitglied der kommunistischen Résistance, Retterin zweier jüdischer Jugendlicher — wofür sie von Yad Vashem später den Ehrentitel »Gerechte unter den Völkern« erhalten wird –, nach dem Krieg Neurophysiologin in Marseille, 1959 zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wegen ihres Engagements auf Seiten der algerischen Unabhängigkeitsbewegung… und noch heute an Schulen ein lebendiges Beispiel für die Wichtigkeit des Ungehorsams.

ISBN 978-3-95757-845-7 28.02.2020 22,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)
ISBN 978-3-7518-0110-2 31.03.2022 12,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Anne Weber erzählt das unwahrscheinliche Leben der Anne Beaumanoir in einem brillanten biografischen Heldinnenepos. Die mit großer Sprachkraft geschilderten Szenen werfen viele Fragen auf: Was treibt jemanden in den Widerstand? Was opfert er dafür? Wie weit darf er gehen? Was kann er erreichen? Annette, ein Heldinnenepos erzählt von einer wahren Heldin, die uns etwas angeht.

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Rezensionen

Literarische Feier für eine Heldin. Dafür, dass Anne Weber jetzt als nicht nur verdiente, sondern sogar als glänzende Buchpreisgewinnerin dasteht, musste einiges zusammenkommen. Die Schriftstellerin Anne Weber erzählt die Geschichte einer beeindruckenden Frau in Versform. Dafür hat sie nun den Deutschen Buchpreis bekommen. Von Dirk Knipphals → taz 12.10.2020

Ja, es ist wirklich ein Epos. In ihrem Buch "Annette, ein Heldinnenepos" porträtiert die Schriftstellerin Anne Weber die französische Résistance-Kämpferin Anne Beaumanoir. Von Joseph Hanimann SZ 12.10.2020

Die in Frankreich lebende deutsche Schriftstellerin besingt das mutige Leben einer fast hundertjährigen Frau nicht in Form eines Epos – Annette ist das Heldinnenepos. Tintenfische kommen übrigens auch darin auch vor. Sie verbergen sich bei Gefahr in einer Wolke des reichlich ausgestoßenen Farbstoffs. FAZ 27.08.2020

Pressestimmen

»Ein Leseglück von Anfang bis Ende.« Joseph Hanimann, Süddeutsche Zeitung

»[K]lug und lehrreich und sicher eines der besten deutschsprachigen Bücher dieses seltsamen Jahres.«Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Was für ein Leben. Was für eine Frau. Und ja - was für ein Buch.« SWR2 lesenswert, Buch der Woche

»Großartig! Anne Weber hat mal wieder ein literarisches Experiment unternommen und sie hat eine faszinierende Person gefunden, über die es sich wirklich zu schreiben lohnt.« Anja Brockert, SWR 2

»Diese von Ambivalenzen, Zweifeln und Paradoxien geprägte Suchbewegung machen Anne Webers im besten Sinne unorthodoxes Versepos über das Leben einer Freiheitssucherin im permanenten Widerstand zu einem literarischen Ereignis.« Michael Braun, ZEIT online

» ›Annette‹ ist ein weises Epos. Es sieht die Dinge nicht so eng – aber es lässt auch nichts einfach so durchgehen, weder seiner Heldin noch uns. So unwahrscheinlich das auch klingen mag: Vielleicht liegt die Zukunft unserer Gegenwarts­literatur ja im Versepos.« Moritz Baßler, taz

»Das Epos, eine in erzählenden Versen verdichtete Biografie, ist genau die richtige Form der Hommage an eine Frau, die sich konsequent für das ihr richtig erscheinende entschieden hat. (…) Für alles das gebietet Anne Weber über eine Sprache und über Stilmittel, die bezaubern, überzeugen und der Heldin dieses modernen Epos so gerecht werden, wie es Worte überhaupt können.« Harald Loch, Die Rheinpfalz

»Anne Weber ist eine großartige Erzählerin, die immer wieder neue Formen für neue Themen sucht, deren Prosa in ihrem Ausdruck und Bilderreichtum oft nah an der Lyrik ist.« Cornelia Geißler, Berliner Zeitung

Autoreninfos

Anne Weber (Jahrgang 1964) ist eine deutsch-französische Schriftstellerin und Übersetzerin, die seit 1983 in Paris lebt. Sie schreibt sowohl auf Deutsch als auch auf Französisch und übersetzt eigene Texte selbst. Ihr literarisches Werk zeichnet sich durch formale Experimentierfreudigkeit aus und umfasst neben Romanen auch Essays und Übersetzungen. Für ihr Werk „Annette, ein Heldinnenepos“ wurde sie 2020 mit dem Deutscher Buchpreis ausgezeichnet. In diesem in Versform gehaltenen Roman thematisiert sie das Leben der französischen Widerstandskämpferin Anne Beaumanoir – vom antifaschistischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg bis zum Engagement im Algerienkrieg. Weiters veröffentlichte Weber Prosatexte, die sich häufig mit Sprache, Identität und Erinnerung befassen.

Wikipedia (DE): Anne Weber

Autobiografie von Anne Beaumanoir

Anne Beaumanoir erzählt lebendig und leidenschaftlich ihre Kindheit und Jugend in der Bretagne, wo sie Akrobatik bei den Gitanos lernte und die Jugendbewegung miterlebte, bis der Faschismus alles veränderte. Getragen von der Liebe ihrer Eltern und der Großmutter entwickelte sie einen Gerechtigkeitssinn, der sie in den Untergrund führte. Sie half Juden bei der Flucht und riskierte ihr Leben, begegnete aber auch ihrer einzigen großen Liebe. Sie beschreibt Situationen der Angst, und wie sie daran gewachsen ist. Sie wurde Mitglied der KP und brauchte ein gutes Jahrzehnt, bis sie sich lossagen konnte.

Mitte der 50er Jahre drohte der Algerienkrieg die Kolonialmacht Frankreich zu spalten. Anne Beaumanoir ergriff erneut Partei gegen Unterdrückung und engagierte sich für die Befreiung Algeriens, obwohl sie zwei Söhne hat und wieder schwanger ist. Mit ihrem Mann Jo, gleichfalls Mediziner, beteiligte sie sich am Geldsammeln für die algerischen Aufständischen, wurde verraten und kam ins Gefängnis. Der Verurteilung entzog sie sich und flüchtete nach Tunesien.

 

Autoren

Erstellt: 15.10.2020 - 07:38  |  Geändert: 27.10.2025 - 08:29