12.12.2019

Der Abriss des Roten Klosters: Wie die Journalistenausbildung in Leipzig verwestlicht wurde

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Die meisten DDR-Journalisten waren im "Roten Kloster", sprich: Sie hatten an der Sektion Journalistik der Karl-Marx-Universität studiert. Die marxistisch-leninistische Journalistenausbildung wurde im Zuge des gesellschaftlichen Transformationsprozesses nach dem Mauerfall abgewickelt und durch einen Studiengang nach bundesdeutschem Vorbild im neu gegründeten Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft ersetzt. Wie genau ist dieser Prozess abgelaufen? Welche Optionen lagen damals auf dem Tisch, welche Akteure aus der Politik, der Bürgerrechtsbewegung, der Universität und der westdeutschen Kommunikationswissenschaft haben sich für welche Optionen stark gemacht? Wie haben DDR-Professoren, westdeutsche "Aufbauhelfer" und damalige Studierende diese Zeit erlebt und was lässt sich daraus lernen? Gab es in der DDR-Journalistenausbildung abseits der Ideologie etwas, das es verdient hätte, weitergeführt zu werden? Darüber sprechen in einer Podiumsdiskussion Zeitzeugen von damals:

  •    Michael Haller, 1993 bis 2010 Professor für Journalistik an der Universität Leipzig
  •   Hans Poerschke, 1983 bis 1990 Professor für Journalistik an der Karl-Marx-Universität Leipzig, in den Wendemonaten Direktor der Sektion Journalistik, 1992 Vorruhestand
  •   Horst Pöttker, emeritierter Professor für Journalistik an der TU Dortmund, 1992 bis 1995 Gastprofessor in Leipzig
  •   Heike Schüler, Redakteurin des RBB in Berlin, Journalistik-Studium an der Universität Leipzig von 1989-1995
  •   Moderation: Melanie Malczok (Netzwerk Kritische Kommunikationswissenschaft)
  •   Grußwort: Siegfried Lokatis (Professor für Buchwissenschaft am Institut für KMW der Universität Leipzig)

Die Veranstaltung fand am Donnerstag, dem 21. November 2019, um 19.00 Uhr im Großen Saal des Zeitgeschichtlichen Forums Leipzig (Grimmaische Straße 6) statt als öffentliche Abendveranstaltung der 3. Jahrestagung des Netzwerks Kritische Kommunikationswissenschaft (KriKoWi) mit dem Titel "Medien der Transformation – Transformation der Medien".

Einen Bericht zur Podiumsdiskussion hat das Medienmagazin "M - Menschen machen Medien" hier veröffentlicht:
https://mmm.verdi.de/beruf/transformation-im-modus-der-landnahme-62719

Fotos der Veranstaltung finden sich auf der KriKoWi-Website:
https://krikowi.net/2019/12/04/fotos-vom-abriss-des-roten-klosters/

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
2h 4min 46s
Ereignisdatum
21.11.2019
Ereignisort
Leipzig (Deutschland)

Erstellt: 19.12.2025 - 10:30  |  Geändert: 19.12.2025 - 10:30

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In diesem Buch kommen elf Zeitzeugen zu Wort: Professoren und Dozenten, die an der Karl-Marx-Universität Leipzig die DDR-Journalistik erfunden und bis zum Ende getragen haben - von Franz Knipping, Heinz Halbach, Werner Michaelis und Fritz Beckert über Hans Poerschke, Karl-Heinz Röhr und Klaus Preisigke bis zu Wolfgang Tiedke, Wulf Skaun, Bernd Okun und Sigrid Hoyer.

Diese Liste deckt alle Zeiträume (von den frühen 1950er-Jahren bis weit nach dem Ende der DDR), alle Positionen (Student, Mittelbau, Professor, Dekan bzw. Direktor) und alle Wege an die Spitze der akademischen Pyramide ab.