"Die Weltgeschichte ist der Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit, ein Fortschritt, den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben", sagte Hegel. Dieses Diktum darf für den Fortschrittsoptimismus der Aufklärung als paradigmatisch gelten. Aber unabweisbare Errungenschaften des Fortschritts in allen Lebensbereichen gingen von Anbeginn mit Schattenseiten desselben Fortschritts einher. Moshe Zuckermann geht in seinem Essay dieser Dialektik nach.
Wo bleiben die Massenproteste? | Moshe Zuckermann
Quelle: Overton Magazin
auf YouTube (30.07.2025) 45:37
Florian Rötzer spricht mit dem Historiker und Soziologen Moshe Zuckermann über die Verwerfungen unseres gegenwärtigen Zeitgeists. Ist es nur ein subjektiver Eindruck – oder gibt es tatsächlich kaum noch öffentlich wirksame Massenproteste angesichts der sich häufenden globalen Krisen und Konfliktherde?
Im Zentrum des Gesprächs steht auch die Frage, welche Parallelen sich zwischen dem wachsenden Militarismus in Deutschland und Israel ziehen lassen. Beide Gesellschaften scheinen sich – wenn auch unter unterschiedlichen historischen Vorzeichen – zunehmend an die Präsenz und Normalisierung militärischer Logik im politischen Diskurs zu gewöhnen. Welche Rolle spielen dabei Erinnerungspolitik, mediale Rahmung und gesellschaftliche Spaltung? Und was bedeutet es, wenn zivile Gegenwehr zu verebben droht?
Erstellt: 31.07.2025 - 09:34 | Geändert: 31.07.2025 - 09:34