14.05.2023

12.5.1973: Todestag Monika Ertl

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am 12.05.1973 starb Monika Ertl, die als "La Gringa" in der bolivianischen Guerillaorganisation ELN aktiv war und den Beinamen "Che Guevaras Rächerin" trug. Che Guevara war ihr Idol und so tötete Monika Ertl den Mörder des Commandante. Sie bezahlte mit ihrem Leben dafür, verraten von einem Nazi. Jochen Grabler erinnert.

 

Sprache (Ton)
Deutsch

Erstellt: 18.04.2025 - 07:24  |  Geändert: 18.04.2025 - 14:21

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Am 1. April 1971 erscheint eine junge Frau im bolivianischen Generalkonsulat in Hamburg. Sie betritt das Büro von Konsul Roberto Quintanilla Pereira, zieht eine Cobra 38-Spezial und tötet ihn. Bis heute ist der Mord unaufgeklärt. Jürgen Schreiber verdichtet die Beweise gegen Monika Ertl. Die schöne Tochter des berühmten Bergsteigers und Kameramanns von Leni Riefenstahl war in Bolivien zur überzeugten Revolutionärin geworden.

Am 12. Mai 1973 wird Monika Ertl in La Paz im Verlauf eines Feuergefechts von Sicherheitskräften auf der Straße erschossen. Sie ist zum Zeitpunkt ihres Todes Mitte dreißig und Mitglied der bolivianischen Guerilla ELN. Ihr Vater, Hans Ertl, erfährt vom Tod seiner Tochter auf seiner Rinderfarm La Dolorida im bolivianischen Regenwald. Dorthin war der Kameramann Leni Riefenstahls und Rommels bevorzugter Frontfotograf in den 1950er-Jahren ausgewandert. In seinem Umfeld: rechtsnationale Diktatoren und SS-Obersturmführer, deutsche Missionare und jüdische Emigranten, Indigene und scheinbare Zauberkünstler, denen es gelingt, bei voller Sicht unsichtbar zu bleiben.

Vom Ende eines revolutionären Traums. Kubanischer Herbst erzählt die wahre Geschichte von revolutionären Träumen, aus denen Terror und Gegenterror entsteht, bis sie ganz ausgeträumt sind. Sie empören sich über den Vietnamkrieg der Amerikaner, sind begeistert von der kubanischen Revolution und sehen in ihr die Initialzündung zur Weltrevolution. Sie treffen sich in der Mitte der 1960er Jahre in Havanna: Der bekannte dänische Kriegsreporter Jan Stage, der linke italienische Verleger Giangiacomo Feltrinelli, der französische Philosoph Régis Debray, der bolivianische Studentenführer Inti, Monika Ertl, die Tochter des Kameramanns von Leni Riefenstahl, und natürlich Che Guevara, der strahlende Held der kubanischen Revolution.