Durch keinen anderen Denker lernt man so gut kennen, was auch die «Sattelzeit» genannt wurde: der Übergang des alten Europa in die moderne Gesellschaft. Ob Aufklärung, die Herrschaft Napoleons oder die Befreiungskriege, ob Industrialisierung, Vormärz oder die großen Entdeckungen – die Welt ändert sich während der Lebensjahrzehnte Georg Wilhelm Friedrich Hegels von Grund auf. Und zwar durch Ideen, die zu Revolutionen führten: politische, industrielle, ästhetische und pädagogische. Nicht umsonst hat Hegel von der Philosophie verlangt, ihre eigene Zeit auf den Begriff zu bringen; nicht ewige Wahrheiten, nicht den Grund allen Seins, sondern die eigene Zeit in Gedanken. Jürgen Kaube erzählt Hegels Leben, erläutert sein Werk und zeigt, wie jene epochalen Umbrüche zum Versuch einer letzten Revolution führen: der des Denkens.
Jürgen Kaube (Jahrgang 1962) ist ein deutscher Journalist, Autor und Herausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er studierte Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte sowie Wirtschaftswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Anschließend war er wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bielefeld im Fach Soziologie. Seit den frühen 1990er-Jahren schreibt er für das Feuilleton der FAZ, wo er sich vor allem mit Wissenschaft, Bildung und Kultur auseinandersetzt. 2015 wurde er in das Herausgebergremium der Zeitung berufen. Neben seiner journalistischen Arbeit veröffentlichte er zahlreiche Bücher, unter anderem über Max Weber und über gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland.
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