Intelligence Squared (Medienpräsenz)

58:34

Von Russlands Krieg gegen die Ukraine bis hin zum Krieg gegen den Terror im Irak - Konflikte, an denen die Vereinigten Staaten beteiligt sind, können unlösbar erscheinen und scheinen nie zu enden. Warum ist dies der Fall?

Nach Ansicht des Yale-Professors Samuel Moyn hat das Aufkommen des „humanen Krieges“ in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts die Antikriegsbemühungen früherer Epochen untergraben und stattdessen einfach den Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Kriegsverbrechen verlagert. Im August 2022 kam Moyn zu Intelligence Squared, um die Themen seines Buches Humane: How the United States Abandoned Peace and Reinvented War zu diskutieren.

Er argumentierte, dass sich der bewaffnete Kampf von einem unvollkommenen Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten zu einem integralen Bestandteil der modernen Gesellschaft entwickelt hat. Mit Blick auf die amerikanischen Kriege von Vietnam bis zum neuen kalten Krieg mit China behauptete er, dass die Kriege zwar humaner, aber auch endlos geworden sind.

Gastgeber der Veranstaltung war der Autor und Forschungsdirektor bei Demos Carl Miller

From Russia's war on Ukraine to the war on terror in Iraq conflicts involving the United States can seem intractable and like they will never end. Why is this the case?

According to Yale professor Samuel Moyn, the rise of ‘humane war’ in the second half of the twentieth century undermined the anti-war efforts of previous eras and instead shifted the focus to simply opposing war crimes. In August 2022 Moyn came to Intelligence Squared to discuss the themes of his book Humane: How the United States Abandoned Peace and Reinvented War.

He argued that armed combat has been transformed from an imperfect tool for resolving disputes into an integral component of the modern condition. And discussing American wars from Vietnam to the new cold war with China, he claimed that as wars have become more humane, they have also become endless.

The event was hosted by author and research director at Demos Carl Miller

25:06

In dieser Folge geht Samuel Moyn, Chancellor Kent Professor für Recht und Geschichte an der Yale University, auf die seiner Meinung nach tiefgreifende Krise des Liberalismus ein und erklärt, warum viele Menschen im Westen diesbezüglich desillusioniert sind. 
Ausgehend von seinem jüngsten Buch " Der Liberalismus gegen sich selbst" führt Moyn die Wurzeln dieser Krise auf den Kalten Krieg zurück. Der Liberalismus des Kalten Krieges, so argumentiert er, verriet die radikalen und emanzipatorischen Hoffnungen der Aufklärung und ebnete den Weg für die Exzesse des Neoliberalismus. Im Gespräch mit dem Wissenschaftler und Autor Adam McCauley skizziert Moyn, was nötig wäre, um das ursprüngliche radikale Versprechen des Liberalismus wiederherzustellen.

In this episode Samuel Moyn, Chancellor Kent Professor of Law and History at Yale University, explores what he sees as the profound crisis facing liberalism and why many in the West have become disillusioned with it. Drawing from his latest book Liberalism against Itself: Cold War Intellectuals and the Making of Our Times, Moyn traces the roots of this crisis to the Cold War. The liberalism of the Cold War, he argues, betrayed the radical and emancipatory hopes of the Enlightenment and paved the way to the excesses of neoliberalism. In conversation with researcher and writer Adam McCauley, Moyn outlines what it would take to restore liberalism's original radical promise.