Das eigenartigste und amüsanteste Dokument des deutschen Exils: Zuckmayers »Geheimreport« mit Charakterporträts bedeutender Künstler, die während der NS-Zeit in Deutschland geblieben waren. Der 1939 in die USA emigrierte Dramatiker Carl Zuckmayer verfasste 1943 /44 für den amerikanischen Geheimdienst »Office of Strategic Services« einen Report mit etwa 150 Charakterporträts von Schriftstellern, Publizisten, Verlegern, Schauspielern, Regisseuren und Musikern, die im »Dritten Reich« zum Teil herausragende Positionen bekleidet haben.
Nickel, Gunther (Autor)
Nach seinem Geheimreport erscheinen hier erstmals Zuckmayers deutschlandpolitische Überlegungen - ein bedeutendes Zeugnis deutscher Mentalitäten nach 1945.
1946 reiste Carl Zuckmayer (1896-1977) als ziviler Kulturoffizier im Auftrag des Kriegsministeriums der USA für fünf Monate nach Deutschland und Österreich und verfasste anschließend zwei Berichte über die dortige Lage. Adressaten seiner Berichte waren hohe amerikanische Militärs, Entscheidungsträger amerikanischer Deutschlandpolitik, die er durch seine reports beeinflussen wollte.