Bartov, Omer (Autor)

Omer Bartov (Jahrgang 1954) ist ein israelisch-amerikanischer Historiker und einer der international führenden Forscher zur Geschichte des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs. Er lehrt als Professor für Holocaust- und Genozid-Studien an der Brown University in Providence (USA). Nach Studien in Tel Aviv und Oxford veröffentlichte er grundlegende Arbeiten über die Rolle der Wehrmacht, über Gewalt und Ideologie im Krieg sowie über die jüdische Bevölkerung in Osteuropa. Bartov gilt als wichtiger Brückenbauer zwischen Militär-, Kultur- und Erinnerungsgeschichte.

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Buczacz war jahrhundertelang eine vielsprachige Kleinstadt in einer osteuropäischen Grenzregion. Als die polnischen und ukrainischen Nationalbewegungen sich gegen die imperiale Macht auflehnten, geriet eine Gruppe zwischen alle Fronten: die Juden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie zu den Leidtragenden einer gescheiterten Minderheitenpolitik. 1942/1943 richteten sich die Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht mit ihren Familien in der Stadt ein. Angestellte der Firma Ackermann, die bei Brückenarbeiten die Erschießung jüdischer Zwangsarbeiter mitansehen. Oder eine Frau wie Berta Herzig, die ein jüdisches Kindermädchen beschäftigt und sich mit Henriette Lissberg, der Frau des Landkommissars, die Friseurin teilt. Ungerührt genießen sie die idyllische Provinz. Etwa 10 000 Juden wurden damals in Buczacz umgebracht - vor aller Augen.

ISBN 978-3-633-54309-0 28,00 € Portofrei Bestellen