Am 22.Juli 1944 besetzten sowjetische Truppen bei ihrem Vorstoß durch Ost-Polen das Konzentrationslager Majdanek. Es war das erste große Arbeits- und Todeslager, das von den Alliierten befreit wurde. In Majdanek wurden innerhalb von drei Jahren mindestens 250 000 Menschen umgebracht: erschossen, vergast, erschlagen. Als die Rote Armee in Lublin einrückte, waren nur noch etwa 1000 Häftlinge im Lager und 6 Mitglieder der Wachmannschaften, denen bereits 1944 in Polen der Prozess gemacht wurde.
In über 8jähriger Arbeit entstand der Film DER PROZESS. Aus 70 Interviews mit Richtern und Angeklagten, Opfern und Zeugen, aus Dokumentarfilmen und Fotos, Prozessberichten und Akten versuchte Eberhard Fechner ein Darstellung des sogenannten " Majdanek-Verfahrens" gegen Angehörige des Konzentrationslagers Lublin/ Majdanek in Düsseldorf von 1975- 1981 des längsten Strafverfahrens in der Justizgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.
Eberhard Fechner (1926-1992) war ein deutscher Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler, der insbesondere durch seine eindringlichen Dokumentarfilme bekannt wurde. Nach einer Ausbildung als Schauspieler wandte er sich in den 1960er Jahren zunehmend der Regie zu und schuf mit Werken wie Comedian Harmonists oder der mehrteiligen Dokumentation Der Prozess (über die NS-Prozesse in Frankfurt) filmische Meilensteine. Fechner gilt als Pionier des dokumentarischen Interviews, das er mit großer Empathie und Genauigkeit führte. Seine Arbeiten zählen bis heute zu den eindrucksvollsten Dokumenten deutscher Fernsehgeschichte.
Wikipedia (DE): Eberhard Fechner