Kulturgeschichte der DDR, 3 Bde

Die "Kulturgeschichte der DDR" stellt den Kulturgeschichten der Bundesrepublik ein Pendant für die Deutsche Demokratische Republik zur Seite. Die Zeit des Bestehens der SBZ/DDR wird dabei chronologisch in drei Perioden unterteilt, die die Besonderheiten des jeweiligen historischen Zeitraums hervorheben. Band I thematisiert die "Übergangsgesellschaft" und "Mobilisierungsdiktatur" (1945-1957), Band II die "Bildungsgesellschaft" und "Erziehungsdiktatur" (1958-1976) und Band III die "Konsumgesellschaft" und "Fürsorgediktatur" (1977-1990). In jedem Band beleuchtet der Autor systematisch die spezifischen Entwicklungen der Alltags- und Populärkultur, der politischen Kultur sowie der hohen Kultur. Bzgl. der populären Kultur stehen vor allem die kulturellen Formen von Alltag und Freizeit sowie Unterhaltung, Vergnügen und Sport im Vordergrund. Dabei werden sowohl staatliche und private, moderne und traditionelle Aspekte der Volkskultur thematisiert.
Detaillierte, differenzierte und erstmalige Darstellung der DDR-Kulturgeschichte
Hinsichtlich der politischen Kultur analysiert der Autor die subjektiven Dimensionen der Politik, einschließlich nationaler Symbole und Geschichtskultur, sowie die ideologischen Vorgaben der SED und die politischen Orientierungen und Mentalitäten der Ostdeutschen. Die hohe Kultur der DDR, Literatur und Künste, Architektur und Design, wird vor allem in ihrem Spannungsfeld aus Klassikmythos, sozialistischem Realismus und Alternativkultur, aus Affirmation und Kritik dargestellt. Ein Grundwiderspruch, auch in der Kultur- und Intelligenzpolitik der SED, den der Autor in diesem Zusammenhang herausarbeitet, bestand zwischen der hohen Anerkennung und Förderung von Kultur auf der einen und der ständigen Furcht vor einer Destabilisierung durch Kultur auf der anderen Seite. Auf diese Weise erörtert Gerd Dietrich detailliert die kulturelle Substanz der ostdeutschen Gesellschaft und zeichnet ein Bild des widerständigen Potentials ihrer Kultur, die sich zwischen Tradition, Innovation und Repression bewegte.
Inhaltsverzeichnis
→ Band 1 → Band 2 → Band 3
→ Leseprobe des Verlags→ Google Books
Vom Lockern der Kralle. Gegen die Unkenntnis. Mit Gerd Dietrichs »Kulturgeschichte der DDR« liegt endlich ein umfassendes Nachschlagewerk vor → junge Welt 16.10.2019
"Die DDR war mehr als nur Diktatur" Interview mit Gerd Dietrich zur Kulturgeschichte der DDR → L.I.S.A. 08.10.2019
Die sozialistische DDR hat sich als das „bessere Deutschland“ gesehen und dargestellt, auch über ihre Kulturlandschaft. Wie diese ausgesehen und was und wer sie geprägt hat, das beschreibt der Historiker Gerd Dietrich in der dreibändigen „Kulturgeschichte der DDR“. Im Interview spricht er über das DDR-Kulturerbe und wie es bis heute wirkt. → SPUTNIK 13.07.2019
Werkstatt Kultur war jeder zweite Herzschlag ihres Lebens: Eine Kulturgeschichte der DDR → MDR KULTUR 02.07.2019
Die DDR und die »kleinen« Unterschiede Leere Regale, lange Schlangen? Zur »Mangelgesellschaft« lässt sich die DDR nicht vereinfachen. Der Kulturhistoriker Gerd Dietrich über Armut, Überfluss und Lebensstile in einem untergegangenen Land. Ein Text aus der gedruckten OXI, April 2019. →OXI 19.06.2019
Das Lebenswerk eines Historikers und eine Fundgrube für alle Neugierigen: Gerd Dietrichs dreibändige "Kulturgeschichte der DDR" ist erschienen. Von Jens Bisky → SZ 16.05.2019
Ein notwendiges Kompendium zur richtigen Zeit Gerd Dietrich hat mit der dreibändigen "Kulturgeschichte der DDR" nicht weniger als ein Standardwerk vorgelegt, das eine bislang bestehende Lücke schließt Von Benjamin-Immanuel Hoff → Freitag 26.04.2019
Eine Kulturgeschichte der DDR Von der Hochkultur bis zur Orgasmusfähigkeit – in drei Bänden geht der Historiker Gerd Dietrich der DDR auf den Grund. Von Christian Schwandt → Lübecker Nachrichten 12.04.2019
Rezension zu »Kulturgeschichte der DDR von Horst Groschopp → Humanismus aktuell 12.02.2019 (PDF)
Vom Doktorvater. Lücke. Unser Autor ist voll des Lobes für Gerd Dietrichs dreibändige „Kulturgeschichte der DDR“. Rezension von Karsten Krampitz → der Freitag 09.01.2019
Eine Kulturgeschichte der DDR auf fast 2500 eng bedruckten Buchseiten – eine wissenschaftliche, publizistische Leistung, die angesichts des schieren Umfangs Respekt und Anerkennung erheischt. Rezension von Ilko-Sascha Kowalczuk → H/SOZ/KULT 19.12.2018
Denn wir brauchen keine Lügen mehr. Zwischen Revolution und Nostalgie: Gerd Dietrich erzählt auf 2440 Seiten die Kulturgeschichte der DDR. Rezension von Hannes Schwenger → der Tagesspiegel 06.11.2018
"Erstaunlich, wie lange dieses Land existiert hat." Der Historiker Gerd Dietrich hat eine opulente "Kulturgeschichte der DDR" geschrieben. Ein Gespräch über die Frage, wieso dieser Staat auch an seinem Größenwahn gescheitert ist – und darüber, warum ostdeutsche Forscher anders auf die Geschichte schauen → die ZEIT 22.09.2018
Der Autor:
Prof. Dr. Gerd Dietrich ist Historiker und lehrte bis 2010 an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Erstellt: 16.10.2019 - 05:26 | Geändert: 24.08.2022 - 18:55