Heimkehren
Obwohl Effia und Esi Schwestern sind, lernen sie sich nie kennen, denn ihre Lebenswege verlaufen von Anfang an getrennt. Im Ghana des 18. Jahrhunderts heiratet Effia einen Engländer, der im Sklavenhandel zu Reichtum und Macht gelangt. Esi dagegen wird als Sklavin nach Amerika verkauft. Während Effias Nachkommen über Jahrhunderte Opfer oder Profiteure des Sklavenhandels werden, kämpfen Esis Kinder und Kindeskinder ums Überleben: auf den Plantagen der Südstaaten, während des Amerikanischen Bürgerkrieges, der Großen Migration, in den Kohleminen Alabamas und dann, im 20. Jahrhundert, in den Jazzclubs und Drogenhäusern Harlems. Hat die vorerst letzte Generation schließlich die Chance, einen Platz in der Gesellschaft zu finden, den sie Heimat nennen kann und wo man nicht als Menschen zweiter Klasse angesehen wird?
Mit einer enormen erzählerischen Kraft zeichnet Yaa Gyasi in ihrem New-York-Times-Bestseller die Wege der Frauen und ihrer Nachkommen über Generationen bis in die Gegenwart hinein. "Heimkehren" ist ein bewegendes Stück Literatur von beeindruckender politischer Aktualität.
Die Narben des Kolonialismus. Das Erbe historischer Traumata kann viele Facetten haben, vor allem individuelle sowie gesellschaftliche Verstrickungen sind aber noch lange nicht transparent gemacht. Von Andreas Hudelist krtisch lesen 08.04.2025
„Es geht um das Erbe der Sklaverei.“ Das immer wieder aufflammende Thema Rassismus in den USA schlägt sich verstärkt auch in der Gegenwartsliteratur nieder. So auch in Yaa Gyasis Roman „Heimkehren“. Die Autorin erzählt sorgfältig recherchiert eine Geschichte der Sklaverei, die zwar größtenteils in der Vergangenheit spielt, aber eigentlich von der Gegenwart handelt. Von Antje Deistler Deutschlandfunk 29.11.2017
[INTERVIEW] US-Autorin Gyasi über Sklaverei "Die Narbe wird an die nächste Generation weitergegeben". In ihrem Roman "Heimkehren" beschreibt die Autorin Yaa Gyasi acht Generationen Sklavereigeschichte. Im Interview erzählt sie über Brandnarben, vererbten Schmerz - und was sie mit den Konföderierten-Statuen machen würde. → Spiegel online 29.09.2017
„Geschichte folgt uns überall hin.“ → Deutschlandfunk Kultur 04.07.2017
Erstellt: 04.07.2019 - 08:29 | Geändert: 24.07.2025 - 12:57