Das Buch Franza • Requiem für Fanny Goldmann
Texte des »Todesarten«-Projekts

Dort fließt kein Blut, und das Gemetzel findet innerhalb des Erlaubten und der Sitten statt.

Ingeborg Bachmann hat mit »Das Buch Franza« und »Requiem für Fanny Goldmann« zwei »Geschichten mit letalem Ausgang« geschrieben. Sie berichten schonungslos über die soziale Gewalt und die moralischen Verbrechen innerhalb der Gesellschaft, die von keiner Justiz geahndet werden. Die Schicksale von Franza Jordan und Fanny Goldmann belegen: Die Gesellschaft ist der allergrößte Mordschauplatz. »Requiem für Fanny Goldmann« sollte nach dem Willen Ingeborg Bachmanns mit »Malina« und dem »Buch Franza« den Zyklus »Todesarten« bilden – ein Projekt, das sie nicht zu Ende brachte.

ISBN 978-3-492-24241-7 6. Auflage 01.10.2004 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

 

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"Der Fall Franza" auf Wikipedia

Geheimsprachen und Todesarten. Vor 50 Jahren starb Ingeborg Bachmann. Wie in ihrem Werk die Geschlechterdifferenz und der ­Nationalsozialismus auftauchten, welche Freundschaften zu jüdischen Intellektuellen wie Paul Celan sie pflegte und wie sich ihr Ruhm als Dichterin einstellte, davon erzählt derzeit eine Ausstellung in Wien. Von Leander F. Badura jungle world 19.10.2023

Autoreninfos

Ingeborg Bachmann (1926–1973) war eine österreichische Schriftstellerin, die zu den bedeutendsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur nach 1945 zählt. Geboren in Klagenfurt, studierte sie Philosophie, Germanistik und Psychologie und promovierte 1950 mit einer Arbeit über Martin Heidegger. Ihren literarischen Durchbruch erlebte sie 1953 mit dem Lyrikband "Die gestundete Zeit", dessen eindringliche, von Kriegserfahrungen und Existenzfragen geprägte Sprache sie rasch bekannt machte. Neben ihrer Lyrik schuf Bachmann auch Prosa von großer Wirkung, darunter die Erzählungen "Das dreißigste Jahr" und den Roman "Malina", der als ihr Hauptwerk gilt.

Bachmann war eng mit der literarischen Gruppe 47 verbunden und wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Georg-Büchner-Preis (1964). In ihren Texten thematisierte sie Macht, Gewalt und die Gefährdung menschlicher Beziehungen ebenso wie die Suche nach Sprache und Wahrheit. Ihr Verhältnis zu Max Frisch und der daraus resultierende literarische Dialog prägten ihr Werk ebenso wie ihre Auseinandersetzung mit der politischen und gesellschaftlichen Situation der Nachkriegszeit.

Bis heute wirkt Bachmanns Werk in Literatur, Musik und Philosophie hinein. Ihre Schriften gehören zum festen Kanon des 20. Jahrhunderts, und das nach ihr benannte Ingeborg-Bachmann-Preis-Festival in Klagenfurt ist eine der wichtigsten literarischen Institutionen im deutschsprachigen Raum. Sie starb 1973 in Rom nach einem Wohnungsbrand.

Wikipedia: Ingeborg Bachmann  |  Website: Ingeborg-Bachmann-Preis

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Erstellt: 03.10.2025 - 06:30  |  Geändert: 03.10.2025 - 07:00