Des Teufels General
Drama in drei Akten

»Wenn man ein Drama schreibt, das Lebensdeutung versucht, so sind seine Gestalten keine Prinzipienträger, sondern Menschen, die leiden und handeln, ihren Weg suchen oder ihn verfehlen. Man rechnet sich die Handlungsweise seiner Personen nicht aus, wie man einen mathematischen Beweis führt, sondern man stellt sie sich vor, wie sie aus ihrem Wesen und Gesetz heraus sein müssen - bis sie von selber handeln und ihre eignen Entscheidungen fällen, die ihnen der Autor nicht mehr vorschreiben kann. Es ist also nicht so, daß man in der einen Figur das verkörpert, was man für unbedingt gut, in der anderen das, was man für unbedingt schlecht hält. Eine solche Schreibart wird zwar immer wieder von Dogmatikern verlangt oder versucht, aber sie erschafft kein Drama.

Man möge sich nun zu Oderbruchs erdichteter Handlungsweise stellen, wie man will: es ergab sich hier aus der inneren Situation, daß der Mensch, der das Gute erstrebt, in seiner Not, in seiner ausweglosen Bedrängnis, das Ungute, die verdammenswerte Tat, nämlich den Mord, noch dazu den Freundesmord, auf sich nehmen muß. Denn in der Hölle gibt es keine Engel, und im Umkreis dieses Stückes herrscht, wie schon sein Titel sagt, die Hölle auf Erden.«

ISBN 978-3-596-27019-4 43. Auflage 01.04.1988 12,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)

 

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Leseprobe des Verlags

Das Drama auf Wikipedia

Mitzumachen beim Aufbau einer hochgerüsteten Militärmacht, galt im Deutschland nach dem Krieg als honorig. Die Mehrheit der Deutschen zumal im Westen der Nation hat sich lange sehr schwer getan mit der Widerstandsbewegung innerhalb der Wehrmacht. Kein Wunder, dass zur umstrittenen Figur von Schauspiel und Film „Des Teufels General“ nicht dieser General selbst, sondern der Oberingenieur Oderbruch wurde. Zuckmayer sah sich sogar zu einer Art von Rechtfertigung genötigt, indem er auf die eigene Konfliktsituation verwies, als Deutscher die Niederlage Deutschlands wünschen zu müssen. Von Peter W. Jansen Deutschlandfunk 23.02.2005

Ein kritisches und real wirkendes Werk aus dem Exil. Die Mechanismen der Macht, der Beziehungen der Menschen zueinander und der Angst sowie des moralischen Druckes, der von den Nationalsozialisten ausgeübt wurde, werden bloßgestellt. Das Werk klingt wie eine Vorausdeutung des fast zwanzig Jahre später verfassten Buches von Hannah Arendt über Eichmanns Prozess und die „Banalität des Bösen“. Von Juliette Rupp La Clé des Langues 31.03.2016

Der Autor

Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim am Rhein geboren. »Der fröhliche Weinberg« brachte ihm 1925 den Durchbruch und den renommierten Kleist-Preis. 1933 verhängten die Nationalsozialisten ein Aufführungsverbot über ihn. Zuckmayer zog sich daraufhin nach Henndorf bei Salzburg zurück. 1938 floh er weiter in die Schweiz, ein Jahr später in die USA. 1958 kehrte er in die Schweiz zurück. Am 18. Januar 1977 ist er bei Visp (Wallis) gestorben.

Der Autor auf Wikipedia

Der vollständige Film

Regie von Helmut Käutner. Die Hauptrollen spielten Curd Jürgens und Marianne Koch. Koch erhielt für ihre Rolle den Deutschen Filmpreis, Jürgens wurde bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. 

Des Teufels General ARTE Film
Dokus auf Deutsch YouTube (31.03.2024)

Autoren

Erstellt: 26.02.2025 - 08:25  |  Geändert: 26.02.2025 - 08:59