Hrsg. Lisa Francesca Rail

Der Kampf um Wald und Weide
Studien zur österreichischen Agrargeschichte und Agrarpolitik

Der Kampf um Wald und Weide ist eine Wirtschafts- und Sozialgeschichte des ländlichen Grundeigentums in Österreich. Geschrieben hat es Otto Bauer 1925 als Grundlage für ein sozialdemokratisches Agrarprogramm. Er schildert darin die Entwicklung des Zugangs zu Grund und Boden, die Geschichte der Allmenden und Gemeinschaftsgüter. 

ISBN 978-3-99136-514-3 1. Auflage 03.10.2024 23,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Er fordert eine am Gemeinwohl orientierte Sozialisierung von Wäldern und Großbetrieben, die Erhaltung kleinbäuerlichen Eigentums und Wirtschaftens, sowie die Wiederbelebung, Ausweitung und Demokratisierung der Commons.

100 Jahre später gibt es weiterhin umkämpfte Wälder und Weiden, die Welt steckt tief in Klima- und Biodiversitätskrisen. Gegenentwürfe zu industrieller Landwirtschaft sind notwendiger denn je. Lisa Francesca Rail ordnet in ihrer Einführung Bauers Buch nicht nur in den Kontext seiner Erscheinungszeit und die damalige Agrardebatte ein, sondern sie fragt auch nach seiner Relevanz für ländliche Commons und Landwirtschafts- und Ernährungspolitik heute.

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags

REZENSION: Klassenkämpfe im ländlichen Raum: Die erste Ausgabe des Buches des austromarxistischen Theoretikers und Politikers Otto Bauer erschien bereits 1925, es stellt einen wichtigen Beitrag zur österreichischen Wirtschaftsgeschichte dar. Bauer (1881-1938) beschreibt die Durchsetzung des Kapitalismus in Österreich durch die Einhegung der Bauernrechte aus marxistischer Perspektive durch «ursprüngliche Akkumulation». Zudem war es Bauer ein Anliegen, diese Geschichte nicht als eine der Habsburger, sondern als eine Geschichte des Volkes zu erzählen. Verlag und Herausgeberin haben dieses Werk aus der Versenkung geholt und in einen aktuellen Kontext gestellt. Von Brigitte Kratzwald Rosa Luxemburg Stiftung 02.12.2024

Wo Marx auf Ziegen und Brennholz angewandt wird: Otto Bauers revolutionäres Traktat über die historische Aneignung des Bodenbesitzes in Österreich ist ein Zeugnis vergangener Zeiten. Als Lektüre kann es auch heute noch nachdenklich machen: Sollte Waldbesitz besser sozialisiert werden? Erst einmal ist es natürlich ein sagenhafter Titel: „Der Kampf um Wald und Weide“. Die Ver- blüffung setzt sich im Inhaltsverzeichnis fort. Das dritte Kapitel lautet „Waldraub der Fürsten“, das vierte „Bodenraub der Grundherren“. In gewisser Weise versprochen wird also eine Art historischer Krimi, Real Crime sozusagen, denn es geht tatsächlich um Verbrechen gegen die Menschlichkeit. [Podcast 07:38; Skript der Sendung als PDF] Von Christian Schüle Deutschlandfunk 16.11.2024

INTERVIEW: Neuauflage: 100 Jahre „Der Kampf um Wald und Weide“: Im September erscheint das vor fast 100 Jahren von Otto Bauer verfasste Buch neu. Wir haben mit der Herausgeberin darüber gesprochen. Interview mit Lisa Francesca Rail – aus der Zeitschrift „Bäuerliche Zukunft“ Nr. 383 viacampesina.at 17.09.2024

Der Autor

Otto Bauer (1881–1938) war zwischen 1918 und 1934 stellvertretender Parteivorsitzender der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und prägte maßgeblich ihre Entwicklung und Programme. Er gilt als zentraler Theoretiker des Austromarxismus.

Der Autor auf Wikipedia

Die Herausgeberin

Lisa Francesca Rail forscht als Kultur- und Sozialanthropologin zu aktuellen Commons in der österreichischen Almwirtschaft. Sie arbeitete mehrere Sommer selbst als Älplerin und engagiert sich in der sozialen Bewegung La Vía Campesina.

Website der Herausgeberin

Autoren

Erstellt: 15.02.2025 - 14:34  |  Geändert: 15.02.2025 - 16:39