Hommage an den Schriftsteller, Nobelpreisträger und bekennenden Rheinländer Heinrich Böll
zum 50. Jahrestag der Verleihung des Literatur-Nobelpreises 1972-2022

„Immer noch ist die Kunst ein gutes Versteck: nicht für Dynamit, sondern für geistigen Explosivstoff und gesellschaftliche Spätzünder. Warum wohl sonst hätte es die verschiedenen Indices gegeben?" Heinrich Böll in seiner Nobelvorlesung am 2. Mai 1973 

Das Buch gliedert sich in drei Teile. Als erstes wird Bölls langer Weg zum Nobelpreis behandelt, dann kann man den Spuren Heinrich Bölls im Vorgebirge folgen und als drittes geht es um Leben und Werk des rheinischen Nobelpreisträgers.

ISBN 978-3-89801-393-2 1. Auflage 14.10.2022 24,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Heinrich Böll war als Schriftsteller sehr produktiv – mindes­tens ebenso produktiv waren aber seine Rezensent:innen und Kritiker:innen, egal ob sie seine Bücher gelesen oder nicht gelesen hatten: jeder wusste sich eine Meinung zu machen. Dabei ging es durchaus nicht immer um den Schriftsteller Heinrich Böll, sondern um seine politischen Ansichten und Aktionen oder auch sein Verhältnis zur katholischen Kirche.

Die Autoren haben für die Hommage an den Literaturpreisträger einen anderen Zugang gewählt. Sie stellen das schriftstellerische Werk in den Mittelpunkt und lassen den Schriftsteller selbst zu Wort kommen. Durch weitere Dokumente aus der Zeit erfährt man auch etwas über die Hintergründe und stellt erstaunt fest, wie sehr die Themen Bölls auch heute noch generationenübergreifend relevant sind. 

Heinrich Böll ist Ehrenbürger der Stadt Bornheim. Mit Tusche-Zeichnungen von Susanne Haun.

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Inhaltsverzeichnis

„Heinrich Böll hat den Nerv getroffen“: Dorothee Böttges-Papendorf und Willi Hermann haben ein Buch über den Schriftsteller Heinrich Böll und sein Werk herausgegeben. Vor 50 Jahren bekam der gebürtige Kölner den Nobelpreis: „Heinrich Böll schrieb gut verständlich und traf zu meiner Jugendzeit einen Nerv. Er griff die Themen auf, die uns bewegten, und wollte seinen Lesern einen Spiegel vorhalten“, erinnert sich Dorothee Böttges-Papendorf. Willi Hermann ergänzt: „Würde er noch leben, er würde sich wieder laut äußern zu den Themen und Krisen der Zeit.“ Von Frank Engel-Strebel Kölnische Rundschau 07.12.2022

Zitat am Sonntag – Heinrich Böll: „Habe massenhaft zu tun (…). Könnte viel Geld verdienen, habe aber zu nichts Lust, und tue auch nichts. Eines Tages lege ich wieder los.“ Heinrich Böll an seinem Geburtstag am 21.12.1951 an Ada Kunst. [Die Illustratorin erzählt über ihren Weg zum Buch. Alle Tuschezeichnungen.] Susanne Haun 11.12.2022

"Über mich selbst" (1959): Geboren bin ich in Köln, wo der Rhein, seiner mittelrheinischen Lieblichkeit überdrüssig, breit wird, in die totale Ebene hinein auf die Nebel der Nordsee zufließt; wo weltliche Macht nie so recht ernst genommen worden ist, geistliche Macht weniger ernst, als man gemeinhin in deutschen Landen glaubt; wo man Hitler mit Blumentöpfen bewarf, Göring öffentlich verlachte, den blutrünstigen Gecken, der es fertigbrachte, sich innerhalb einer Stunde in drei verschiedenen Uniformen zu präsentieren; ich stand, zusammen mit Tausenden Kölner Schulkindern Spalier, als er in der dritten Uniform, einer weißen, durch die Stadt fuhr; ich ahnte, daß der bürgerliche Unernst der Stadt gegen die neu heraufziehende Mechanik des Unheils nichts ausrichten würde; geboren in Köln, das seines gotischen Domes wegen berühmt ist, es aber mehr seiner romanischen Kirchen wegen sein müßte; das die älteste Judengemeinde Deutschlands beherbergte und sie preisgab; Bürgersinn und Humor richteten gegen das Unheil nichts aus, jener Humor, so berühmt wie der Dom, in seiner offiziellen Erscheinungsform schreckenerregend, auf der Straße manchmal von Größe und Weisheit. heinrich-boell.de

Heinrich Böll auf Wikipedia

Heinrich Böll Heinrich Böll Stiftung

Heinrich Böll Deutsches Rundfunkarchiv

Erstellt: 28.01.2025 - 06:54  |  Geändert: 29.01.2025 - 13:52