Das Fluchtparadox
Über unseren widersprüchlichen Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen

Widersprüche und Absurditäten im Umgang mit globalen Fluchtbewegungen.

"Grundrechte kann man nicht einfach für die einen abstellen, während sie für die anderen weiter gelten. Sie sind, wie Maya Angelou, die amerikanische Schriftstellerin und Ikone der Bürgerrechtsbewegung, so treffend formulierte, wie Luft: Entweder alle haben sie - oder niemand."

ISBN 978-3-218-01345-1 24,00 € Portofrei Bestellen

Flucht ist ein Widerspruch: Man will bleiben, muss aber weg. Flucht ist traumatisierend: Man sucht Sicherheit, muss dafür aber sein Leben aufs Spiel setzen. Und Flucht (nach Europa) ist paradox: Man muss Recht brechen, nämlich "illegal" Grenzen passieren, um zu seinem Recht auf Asyl zu kommen. Nur um sich im Aufnahmeland abermals mit widersprüchlichen Anforderungen und unerfüllbaren Zuschreibungen der Integration auseinandersetzen zu müssen.

Die Fluchtforscherin Judith Kohlenberger liefert eine detaillierte Analyse unseres Umgangs mit Vertreibung und Vertriebenen, zeichnet die historischen und rezenten Entwicklungen, nicht erst seit dem Krieg in der Ukraine, in rechtlicher, gesellschaftlicher und individueller Perspektive nach und zeigt, wie wir zu einer menschlichen Asyl- und Integrationspolitik kommen, wenn wir unsere moralische Verantwortung wahrnehmen, kurz: wenn wir der Stärke unserer Institutionen, unseres Rechtsstaats und unserer Zivilgesellschaft vertrauen.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Pressestimmen:

Judith Kohlenberger zeigt, dass ein gutes Leben für alle keine Utopie bleiben muss, und weist den Weg zu einer humanistischeren Asyl- und Integrationspolitik, damit wir unserer moralischen Verantwortung endlich gerecht werden können. Kathrin Reisinger, anschläge

Die Lektüre dieses Buches ist eine hervorragende Gelegenheit für Leser*innen, die eigenen Grundannahmen gegenüber Flucht und flüchtenden Menschen auf den Prüfstand zu stellen und mit Mitmenschen darüber ins Gespräch zu kommen. Asylmagazin – Zeitschrift für Flüchtlings- und Migrationsrecht

Politologin Judith Kohlenberger offeriert einen erhellenden, analytisch scharfsinnigen Unterbau aktueller tagespolitischer Debatten über Flüchtlinge, Migration und die sich verknäuelnden Paradoxien in Europa. Buchkultur

Das Buch legt einerseits zahlreiche Paradoxien der gegenwärtigen Migrationspolitik schonungslos offen, andererseits bietet es die Chance, einen oft eindimensionalen Blick auf Migration und insbesondere auf die Geflüchteten selbst nachhaltig zu differenzieren. Und vor allem wird kaum jemand nach der Lektüre dieses Buches noch einen Zweifel daran haben, dass es nicht nur inhuman, sondern [...] auch völlig unrealistisch ist, die vermeintliche „Festung Europa“ mithilfe immer schärfer bewachter Grenzen oder gar neuer Mauern vom Rest der Welt hermetisch abzuriegeln. Holger Thünemann, FAZ

Ausgehend von Hannah Arendts „Aporien der Menschenrechte“ beschreibt sie drei Paradoxien, die das Verhältnis zu geflüchteten Menschen verkomplizieren. [...] Kohlenberger beschreibt diese Paradoxien umsichtig und lässt die Defizite unseres Integrationsdiskurses deutlich werden. Magazin für Menschenrechte

Zusammenfassend ist das Buch absolut empfehlenswert und bietet den Leser:innen eine Fülle an Informationen, von rechtlichen bis hin zu moralischen Themen. Zudem lässt sich die einleitend eingeforderte Wut bei der Lektüre des Buches nur schwer vermeiden. Robert-Jungk-Bibliothek

Die Migrationsforscherin spürt auf 186 Seiten nicht nur die Probleme des aktuellen Asyl- und Migrationsregimes auf. Sie räumt mit Mythen auf, wie jenem, dass Flucht auch freiwillig erfolgen kann. Flucht erfolgt immer unter Zwang. Und sie bietet Lösungswege an. Nicole Frisch, Freda Magazin

„Allen recht getan, ist eine Kunst die keiner kann.“ Das gilt für Geflüchtete und Vertriebene im europäischen Asyl-, Flüchtlings- und Integrationsregime ganz besonders. Denn sie sind mehrfach verstrickt in das „Fluchtparadox“, wie die Fluchtforscherin Judith Kohlenberger in ihrem neuen lesenswerten Buch überzeugend darlegt. Auf 240 Seiten mit ausführlichem Fußnotenverzeichnis und Quellenangaben erklärt die WU-Forscherin, was sie im Kern grantig macht. Was uns alle grantig machen sollte und wie wir, auch wenn bis auf weiteres keine Lösung in Sicht ist, Menschen, die ihre Heimat aus einer Zwangslage verlassen, begegnen können. Astrid Kuffner, Madame Wien

Weitere Pressestimmen beim Verlag

Die Autorin:

Judith Kohlenberger ist Kulturwissenschaftlerin und Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der WU Wien, wo sie zu Fluchtmigration, Integration und Zugehörigkeit forscht und lehrt. Im Herbst 2015 war sie an einer der europaweit ersten Studien zur großen Fluchtbewegung beteiligt. Ihre Arbeit wurde in internationalen Journals veröffentlicht und mit dem Kurt-Rothschild-Preis 2019 sowie dem Förderpreis der Stadt Wien ausgezeichnet. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit schreibt sie für den FALTER Think Tank, ist im Integrationsrat der Stadt Wien tätig und engagiert sich als Gründungsmitglied von COURAGE – Mut zur Menschlichkeit für legale Fluchtwege.

Website der Autorin

 

David Spencer präsentiert „Das Fluchtparadox“ 3. Deutscher Sachbuch-Slam
Technoseum Youtube 23.06.2023

 

Wer Asyl will, muss Recht brechen: Judith Kohlenberger über unseren
widersprüchlichen Umgang mit ... [Podcast] → faz Youtube 21.05.2023

 

Judith Kohlenberger: Will die Politik das Migrationsproblem überhaupt lösen?
| Hinterzimmer #069 → Hinterzimmer Youtube 18.12.2022

 

Das Fluchtparadox - #797 [Podcast] → FALTER Youtube 18.09.2022

 

Judith Kohlenberger: DAS FLUCHTPARADOX
Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog Youtube 08.09.2022

 

#188 "Wenn der politische Wille vorhanden ist, dann ist auch
Platz für Flüchtlinge vorhanden" [Podcast] → Lukas Ondreka Youtube 24.08.22

Erstellt: 30.07.2024 - 08:22  |  Geändert: 30.07.2024 - 08:44