Triggerpunkte
Konsens und Konflikt in der Gegenwartsgesellschaft

»Soziale Konflikte sind nie einfach nur da, sie werden auch gesellschaftlich hergestellt: entfacht, angeheizt, getriggert.«

Von einer »Spaltung der Gesellschaft« ist immer häufiger die Rede. Auch in der Alltagswahrnehmung vieler Menschen stehen sich zunehmend unversöhnliche Lager gegenüber. So plausibel sie klingen mögen, werfen entsprechende Diagnosen doch Fragen auf: Wie weit liegen die Meinungen in der Bevölkerung wirklich auseinander? Und ist die Gesellschaft heute wirklich zerstrittener als zur Zeit der Studentenproteste oder in den frühen Neunzigern?

ISBN 978-3-518-02984-8 9. Auflage 09.10.2023 25,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Nicht zuletzt weil man eine Spaltung auch herbeireden kann, tut mehr Klarheit not. Steffen Mau, Thomas Lux und Linus Westheuser kartieren aufwendig die Einstellungen in vier Arenen der Ungleichheit: Armut und Reichtum; Migration; Diversität und Gender; Klimaschutz. Bei vielen großen Fragen, so der überraschende Befund, herrscht einigermaßen Konsens. Werden jedoch bestimmte Triggerpunkte berührt, verschärft sich schlagartig die Debatte: Gleichstellung ja, aber bitte keine »Gendersprache«! Umweltschutz ja, aber wer trägt die Kosten? Eine 360-Grad-Vermessung der Konflikte um alte und neue Ungleichheiten, die eine unverzichtbare Diskussionsgrundlage bietet und viele Mythen entzaubert.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Gespräch mit Steffen Mau über das Buch [Podcast 7:25] → Südwest-Rundfunk 10.10.2023

Pressestimmen

»Die Studie erschüttert zahlreiche Gewissheiten über »Kulturkämpfe« … Es ist die dringend nötige Korrektur eingeschliffener Debatten durch Empirie.« WELT AM SONNTAG 16.10.2023
 
»Ein großer Wurf.« Gerald Wagner FAZ 16.10.2023
 
»Insgesamt bietet die Studie eine umfassende Kartierung der öffentlichen Meinung in Deutschland mit bislang unerreichter Tiefenschärfe. Entstanden ist ein Meisterstück der politischen Soziologie, ein Muster, wie Sozialwissenschaften auf Basis empirischer Evidenz treffsichere Diagnosen und hilfreiche Ratschläge liefern können.«Gerhard Vowe Tagesspiegel 06.10.2023
 
»Es ist ein Handbuch, das im lokalen und globalen gesellschaftlichen Diskurs einen prominenten Platz einnehmen sollte.« 

re:publica 2024: Steffen Mau - Wie polarisiert ist unsere Gesellschaft?
re:publica YouTube

Autoreninfos

Steffen Mau, geboren 1968, ist Professor für Makrosoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sein Buch Lütten Klein. Leben in der ostdeutschen Transformationsgesellschaft (st 5092) stand auf Platz 1 der Sachbuch-Bestenliste von ZDF, Zeit und Deutschlandfunk Kultur. 2021 erhielt er den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Wikipedia (DE): Steffen Mau

Dr. Thomas Lux (Jahrgang 1979) ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrbereich Makrosoziologie der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort forscht und lehrt er zu den Themen Ungleichheitsdynamiken, Lebensverläufe, Einstellungen und Wahlverhalten. Seine Forschung zur politischen Soziologie der Ungleichheit wurde unter anderem mit dem Preis der Fritz Thyssen Stiftung ausgezeichnet.

Linus Westheuser ist Soziologe an der Humboldt-Universität zu Berlin. Mit Steffen Mau und Thomas Lux arbeitet er derzeit (2025) an dem Leibniz-Projekt „Neue Ungleichheiten, neue Spaltungen? Eine politische Soziologie der Gegenwartsgesellschaft". Ihre neuere Forschung nimmt in den Blick, unter welchen Bedingungen sozialer Wandel als Überforderung wahrgenommen wird und wie dies soziale Konflikte befeuern kann. 

Ganz allgemein interessieren ihn  Klassenunterschiede im politischen Denken und im Verhältnis zum politischen System. Ich arbeite hauptsächlich qualitativ und versuche herauszuarbeiten, wie das Leben in einer ungleichen Gesellschaft politische Weltanschauungen formt. Dabei ziehe ich Inspiration u.a. aus den Arbeiten Pierre Bourdieus, der politikwissenschaftlichen Forschung zu Spaltungslinien (Cleavages) und der neueren Soziologie der Moral. Wie drücken sich die tektonischen Verschiebungen in der Konfliktstruktur postindustrieller Gesellschaften im Alltagsbewusstsein gewöhnlicher Bürgerinnen und Bürger aus? Wie formen Lebensweise, Alltagsmoral, soziale Identität und kulturelle Repertoires den Blick auf die Politik? Was bedeutet überhaupt „Politik“ für Angehörige verschiedener Klassen? Was macht die historische Demobilisierung von Klassenkonflikten mit den Gesellschafts- und Politikbildern von Arbeiter:innen und Angehörigen der Mittelklasse? Und wie bestimmt all dies, wie heute um Ungleichheit und gesellschaftlichen Wandel gerungen wird, etwa im Bereich des Klimaschutzes, der Migration, oder einer Liberalisierung der Geschlechterordnung? Das sind einige der Fragen, die meine Forschung motivieren.

Website: Linus Westheuser

Erstellt: 17.10.2023 - 09:08  |  Geändert: 30.08.2025 - 07:28