Klimaerwärmung, Meeresvermüllung, Raubbau an unserer Umwelt - die Zukunft unseres Planeten steht auf dem Spiel. Den Hauptschuldigen sieht der ehemalige Spitzenmanager Peter H. Grassmann in der zügellosen Marktwirtschaft. Um zu einer nachhaltigen und fairen Wirtschaftsweise zu kommen, brauchen wir endlich einen strengen Ordnungsrahmen und ein partizipatives Markt- und Demokratiemodell. Die heutige repräsentative Demokratie ist zu schwach, um die Gefahren, die unserer Gesellschaft drohen, zu besiegen.
KenFM im Gespräch mit: Peter H. Grassmann (“Zähmt die Wirtschaft!”)
Quelle: KenFM
auf PeerTube (11.07.2019) 1:42:11
Peter H. Grassmann hat eine steile Karriere hingelegt. Nachdem er in München Physik studiert und bei einem gewissen Werner Heisenberg promoviert hatte, ging er ans weltbekannte MIT an der Universität in Cambridge. Von dort aus zog es ihn wieder zurück in die Heimat. Es folgten erfolgreiche Jahre bei Siemens, wo er u.a. am Aufbau der Sparte für bildgebende Verfahren mithalf. Bei Carl Zeiss war er im Vorstand tätig.
Derselbe Peter H. Grassmann hat nun ein Buch mit dem unmissverständlichen Titel: „Zähmt die Wirtschaft! Ohne bürgerliche Einmischung werden wir die Gier nicht stoppen“ geschrieben. Es ist ein Appell für einen gesellschaftlichen Wandel, hin zu einer werteorientierten Marktwirtschaft, der sich natürlich auch an die ehemaligen Manager-Kollegen richtet. Nur wenn wirklich alle mitziehen, lässt sich eine enkeltaugliche Wirtschaft auch tatsächlich etablieren. Das ewige Gegeneinander-Ausspielen von Shareholder-Value und Nachhaltigkeit muss endlich ein Ende finden.
Damit dies gelingt, möchte Grassmann die Demokratie stärken. Der Plan, alle vier Jahre ein Kreuz zu machen und Verantwortung nach oben zu delegieren, ist offensichtlich fehlgeschlagen. Die Zeit ist reif für mehr Einmischung von der Basis, für mehr direkte Demokratie. Denn globaler Wandel braucht effektives regionales Handeln. Dafür müssen die Regionen, muss der einzelne Bürger, gestärkt werden. Das bedeutet auch: Mehr Bildung und Aufklärung, statt immerwährender Ablenkung durch sportliche Großevents, damit der Einzelne seiner Verantwortung auch gerecht werden kann. Unmöglich? Wenn sich die Notwendigkeit nach Neuem inzwischen bis in die Chefetagen von Großunternehmen herumspricht, sollte man nichts von vornherein ausschließen.
Inhaltsübersicht
00:02:03 Die Generationenschuld und Grassmanns Karriere
00:13:27 Was Volksentscheide verändern können
00:25:59 Klimawandel aus Physikersicht
00:35:56 Carl Zeiss - eine Familiendynastie?
00:43:05 Ethische und nachhaltige Marktwirtschaft
00:57:15 Klimawandel - global oder lokal lösen?
01:03:44 Strenger Staat, freie Märkte und moralische Gemeinschaft
01:19:27 Fridays for Future
01:24:29 Der Handel mit Afrika
01:27:44 Weconomy - mehr Demokratie durch Volksentscheide
Erstellt: 16.11.2025 - 09:50 | Geändert: 16.11.2025 - 09:50
