Ein Staat wird – wie alle Staaten – gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte?
Staatsstreich, Mauerbau, Ostgebiete – Christoph Hein erzählt, was DDR-Historiker übersehen sollen
Quelle: Michael Meyen
Wer schreibt Geschichte – und wem darf man glauben? Christoph Heins Roman "Das Narrenschiff" zeigt: Was Historiker im Schatten der Politik übersehen wollen oder müssen, kann ein Schriftsteller erzählen. Christoph Hein entwirft ein DDR-Bild, das nah dran ist an den Wirklichkeiten deutscher Nachkriegsgesellschaften, in denen es immer auch um Anpassung ging und geht – für die Karriere, für ein bisschen Wohlstand oder einfach nur, um seine Ruhe zu haben. Ganz nebenbei lässt Hein ein paar Bomben platzen. Die SED und ihr Wunsch, Pommern und Schlesien zurückzuhaben, der Mauerbau auf Drängen der USA und ein echter Staatsstreich beim Wechsel von Ulbricht zu Honecker.
📺 Themen im Video:
Wer ist Christoph Hein?
Warum sagt er, der Film "Das Leben der anderen" sei ein Gruselmärchen?
Politische Geschichtsschreibung
Das Hotel Lux als DDR-Wurzel
Die SED und die deutschen Ostgebiete
Der Mauerbau eine Idee von JFK?
Honecker, Maschinenpistolen und Ulbrichts "Rücktritt"
Erstellt: 03.06.2025 - 03:32 | Geändert: 03.06.2025 - 03:57