Eine Idee, aktueller als je zuvor: Die Neuauflage der klassischen Utopie aus dem Jahr 1983.
Wollen wir unseren Planeten völlig zerstören? – Nein. Also sollten wir in bolos leben.
Quelle: Neustart Schweiz
Der Film ist ein Ausschnitt aus dem Vortrag "Sind neue urbane Nachbarschaften auch ein Modell für das Leben im Alter?" von Hans Widmer, Autor und Vorstandsmitglied von Neustart Schweiz, an der Universität Zürich vom 14. November 2012.
Die Herausforderungen der Zukunft -- Peak Oil, Klimawandel, ökonomische Krisen, verschwindende Lohnarbeit, Verknappung von Kulturland, Wasser und anderen Ressourcen -- erfordern eine komplett neue Lebensweise. Unser Leben muss lokaler, synergetischer, gemeinschaftlicher werden. Wenn wir in eng vernetzten Nachbarschaften von etwa 500 BewohnerInnen zusammen haushalten, ist eine Ressourcen schonende Lebensweise ohne Verlust an Lebensqualität möglich. Der Zusammenschluss innerhalb von Quartieren macht überdies viele Dienstleistungen und Einrichtungen auch für Menschen mit kleinem Einkommen erschwinglich.
Eine typische Neustart-Nachbarschaft hat eine eigene Versorgung mit in der näheren Umgebung erzeugten Lebensmitteln, ein grosses Lebensmitteldepot (Lebensmittel zum Entstehungspreis -- oder fast gratis, wenn das Land der Nachbarschaft selbst gehört), eine Grossküche, Restaurants (mit Take-Away), Bars, Bibliothek, Secondhand-Depot, Reparaturservice, Wäscherei, Gästehaus, Bad, Geräteverleih, Kinderparadies usw. All dies ist natürlich nur machbar und bezahlbar, wenn alle Nachbarn eine gewisse Zahl von Freiwilligen-Einsatz (z.B. drei Stunden pro Monat) leisten. Sie sparen dafür ein Mehrfaches an privater Hausarbeit, haben vielfältige soziale Kontakte und leben günstiger (2000 Franken/Monat/Person ist realistisch). Zugleich schaffen sie eine Lebensweise, die weniger abhängig ist von wirtschaftlichen Schwankungen, keinem «Wachstumszwang» unterliegt und global nachhaltig ist. Selbstverständlich sehen Nachbarschaften überall wieder anders aus, je nach Siedlungsstruktur, kulturellen Vorlieben, vorhandenen Ressourcen. Die Vielfalt macht ihre Stärke und Krisenfestigkeit aus.
Erstellt: 09.09.2024 - 07:05 | Geändert: 29.05.2025 - 06:40