2010Laika (Medienpräsenz)

Regie:  Wagner, Frieder und Bayer, Osvaldo
BRD 1991, 45 Minuten
Elisabeth Käsemann studierte am Otto-Suhr-Institut der FU Soziologie. Ende September 1968 ging sie für ein Praktikum nach Bolivien und entschied sich, in Lateinamerika zu bleiben. Seit 1971 lebte sie in Buenos Aires und arbeitete gemeinsam mit der britischen Theologiestudentin Diane Austin in einem Sozialprojekt in den Slums der Metropole. Ab 1974 studierte sie daneben noch Volkswirtschaft. In der Nacht vom 8. Auf den 9. März 1977 wurde Käsemann vom Militärgeheimdienst verhaftet.
Der Dokumentarfilm zeichnet den Weg einer Frau nach, die bis zur letzten Konsequenz ihrer inneren Stimme gefolgt ist -- bis zu ihrem gewaltsamen Tod. Der Film dokumentiert zudem den vergeblichen Kampf von Elisabeth Käsemanns Eltern um Gerechtigkeit nach dem Tod ihrer Tochter. Und Frieder Wagners und Osvaldo Bayers Dokumentarfilm klagt an, indem er die Rolle der deutschen Bundesregierung beleuchtet, die beste Wirtschaftsbeziehungen zur argentinischen Militärjunta unterhielt und sich wohl auch deshalb nicht für das Leben von Elisabeth Käsemann und anderer deutscher Verhafteter eingesetzt hat.

n der Reihe Bibliothek des Widerstands werden 100 oder mehr Dokumentarfilme und Bücher über Kämpfe in der Welt veröffentlicht, die deren soziale Veränderung zum Ziel haben. Diese Kämpfe sollen für jeden erreichbar dokumentiert und reflektiert werden. Sie beginnt Mitte der Sechziger Jahre und reicht bis heute. Sie zeigt auf, dass es oft Niederlagen und Rückschläge im Kampf um die soziale Befreiung der Menschen gibt, aber ebenso eine Kontinuität der Befreiungskämpfe, die immer wieder neu entstehen.
Trailer: Peter Alexa
Logo: Maja Bechert