08.06.2022

WDR 7. Juni 1907 – Geburtstag der Dichterin Mascha Kaléko

Remote Video URL
Videokanal

Mit 22 Jahren veröffentlich Mascha Kaléko ihr erstes Gedicht und wird zu einem Star der Literaturszene in der Weimarer Republik. Ihr Leben ist geprägt durch zwei Weltkriege, Flucht und Exil. Als uneheliches jüdisches Kind eines russischen Kaufmanns und einer österreichischen Mutter ohne Beruf kommt Mascha Kaléko zur Welt - in Galizien, im Süden des heutigen Polen. "Ich bin als Emigranten-Kind geboren in einer kleinen Tratsch beflissenen Stadt, die eine Kirche, zwei bis drei Doktoren und ein großer Irrenanstalt hat. Mein meist gesprochenes Wort als Kind war: Nein", berichtet sie später in lyrischen Versen über ihre Kindheit. Das Mädchen ist lebhaft, aufsässig, mutig - ein Wildfang. Der Vater ist streng oder abwesend, die junge Mutter oft genervt. Russische Truppen marschieren 1914 in Polen ein. Der Vater fürchtet, eingezogen zu werden. Er nimmt seine Familie mit nach Frankfurt am Main und wird dort eingesperrt: als "feindlicher" Ausländer. Die Familie zieht weiter nach Marburg. Dort schreibt Mascha die ersten Gedichte.

Sprache (Ton)
Deutsch
Videoautoren

Erstellt: 05.03.2025 - 08:36  |  Geändert: 07.05.2025 - 12:05

verwendet von

Mascha Kaléko, geboren 1907 in Galizien, gestorben 1975 in Zürich, wurde in den 1930er Jahren mit ihrem ›Lyrischen Stenogrammheft‹ schlagartig bekannt. Seit den 1920er Jahren verkehrte sie in den intellektuellen Kreisen des Romanischen Cafés in Berlin. 1938 emigrierte sie in die USA, später nach Israel. Sie ist eine der bedeutendsten deutschsprachigen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts.

Wikipedia (DE): Mascha Kaléko

»Sie dichtete ihr Leben, und sie lebte ihre Dichtung.« Marcel Reich-Ranicki

Diese Edition ist die erste kommentierte Werkausgabe Mascha Kalékos. Sie macht das Gesamtwerk und die Korrespondenz der Dichterin erstmals einem breiten Publikum zugänglich. Die zu Lebzeiten und im Nachlass veröffentlichten Werke der Schriftstellerin werden um Zeitungspublikationen und die unveröffentlichten Schriften aus dem Nachlass ergänzt. Mascha Kalékos Briefe zeigen eindrucksvoll die literarische Entwicklung der Autorin, aber auch die Dichterin als Privatperson – als Ehefrau, Mutter und Freundin.