Unterwerfung als Freiheit
Leben im Neoliberalismus

Weit über Politik und Wirtschaft hinaus hat sich der Neoliberalismus in unserem Denken und im Alltagsleben verankert. Patrick Schreiner fragt nach den Mechanismen, durch die Menschen neoliberale Ansätze und Ideen als gut, angemessen und alternativlos akzeptieren.
Dazu nimmt er das Bildungswesen, Ratgeberliteratur, Esoterik, Sport und Fitness, Stars, das Fernsehen, Soziale Netzwerke sowie Konsum und Lifestyle in den Blick. An diesen Beispielen zeigt Schreiner, wie der Neoliberalismus die Menschen vereinnahmt und welche Folgen das für die Einzelnen wie für die Gesellschaft hat. Dabei wird deutlich: Neoliberalismus ist eine Ideologie, die Freiheit verspricht, aber Elend und Unterwerfung bedeutet.
Rezension von Markus Krüsemann → attac 13.09.2015
Weitere Rezensionen zum Buch und Interviews mit dem Autor → Blickpunkt WiSo
Selbstthematisierung, Selbstoptimierung, Selbstdarstellung – Warum der Neoliberalismus eine große Erzählung anbieten kann Überlegungen zu Patrick Schreiner, "Unterwerfung als Freiheit – Leben im Neoliberalismus". Lange, allzu lange haben wir in Europa nicht begriffen, dass in Lateinamerika und anderswo im globalen Süden nicht lediglich eine neue neokoloniale Praktik unter der wohlwollenden Ägide der USA und Duldung der europäischen Hauptmächte durchgesetzt wurde. Hier wurde ein strategischer Gegenentwurf zu den wohlfahrtsstaatlich organisierten Nachkriegsgesellschaften durchgesetzt. Dass diese Episode zu Ende war, begriff wohl als einer der Ersten Fritz Scharpf, der 1987 das Ende keynesianischer Krisenpolitik analysierte. Seine strategische Empfehlung für die Sozialdemokratie war die Schaffung einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik und ein "Sozialismus in einer Klasse", also die Umverteilung von Einkommen und Arbeitsangebot in den Schichten der Lohnabhängigen untereinander. Von Wilfried Gaum → SoPos 6/2015
Erstellt: 03.02.2015 - 17:59 | Geändert: 24.05.2024 - 19:20