Sichtbar werden
Auf den Spuren der Kämpfe linker Afrikaner*innen in Hamburg

Ob es um den Einsatz gegen die Apartheid in Südafrika, die Verbreitung panafrikanischer Ideen, Solidaritätsarbeit mit Ländern der »3. Welt« oder den Kampf gegen strukturellen und alltäglichen Rassismus in der Mehrheitsgesellschaft der BRD ging: Afrikanische Linke waren und sind in Deutschland schon lange sozial, kulturell und politisch aktiv.

ISBN 978-3-86241-510-6 1. Auflage 07.2025 18,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Die Autor_innen zeigen die Kämpfe einer Schwarzen Generation auf, die das Afrikabild einer post- und neokolonialistischen Gesellschaft kritisierte und die deutsche Gesellschaft mit ihrem Rassismus konfrontierte. Ausgangspunkt der Recherche ist dabei das Archiv und die Geschichte des 2017 verstorbenen nigerianischen Aktivisten Olajide Akinyosoye, der Vorsitzender der Afrikanischen Union Hamburg war.

Eine der größten Schwarzen Communitys der Bundesrepublik setzte seit den 1970er-Jahren politisch und gesellschaftlich zentrale Themen auf ihre Agenda und zog Aktivist*innen und Intellektuelle aus verschiedenen Herkunftsländern an. Das Buch erzählt die Geschichte der ersten Jahrzehnte dieser Selbstorganisierung, ihrer zentralen Personen, Gruppen und Initiativen, die vehement für globale Gerechtigkeit stritten. Die Aktivist*innen kämpften darüber hinaus um Räume und Ressourcen und versuchten Orte zu schaffen, in denen sie Schutz vor dem Rassismus der Mehrheitsgesellschaft fanden. Dabei war Afrika als Bezugspunkt ihrer Politik immer gegenwärtig.

In dem Buch werden die Spuren, Stationen und Diskurse dieser Kämpfe freigelegt. Damit wird erstmals die Geschichte einer panafrikanischen, antirassistischen und antiimperialistischen Bewegung in einer bundesrepublikanischen Großstadt ausgraben. Die Autor*innen zeigen einen zu weiten Teilen verschütteten Aktivismus auf, den Generationen selbstbewusster Schwarzer Aktivist*innen schon lange vor den Diskussionen um Black Lives Matter in Deutschland betrieben.

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Inhaltsverzeichnis

Pressestimme

Unsichtbare, wohin man nur schaut: Josephine Akinyosoye und Johannes Tesfai erinnern in dem Buch „Sichtbar werden“ daran, wie politisch aktiv Schwarze in Hamburg seit den 1980ern sind: Vor diesem Buch hat es keinen einzigen publizierten Nachruf auf Olajide Akinyosoye gegeben. Auch in der taz nicht. Das ist peinlich. Denn Akinyosoye war ja, 1938 im südwestlichen Nigeria geboren, mehr als 40 Jahre lang politisch aktiv in Hamburg gewesen, als er 2017 starb.Von Benno Schirrmeister und Krischan Meyer taz 23.8.2025

Autoreninfos

Josephine Akinyosoye ist Sozialwissenschaftlerin und arbeitet in der politischen Bildungsarbeit.

Johannes Tesfai ist Journalist. Er schreibt zu Rassismus, Antirassismus, linker Geschichte und internationalen Themen.

Erstellt: 27.08.2025 - 06:39  |  Geändert: 27.08.2025 - 07:14