Von Liebe und Krieg - Tamilische Geschichte(n) aus Indien und der Welt
zur Ausstellung des Linden-Museums Stuttgart 2022 / 2023

Die Sprache Tamil bildet heute auch jenseits von Indien und Sri Lanka den Kernaspekt tamilischer Identitäten: Über 80 Millionen Menschen in Indien, Sri Lanka, Südostasien, Europa, Afrika, Nord- und Lateinamerika sowie Ozeanien verstehen sich als Tamilen, darunter Wissenschaftler, Bauern, Geschäftsleute, IT-Experten und Künstler, Hinduisten, Muslime, Christen und Atheisten und viele andere mehr.
Der vorliegende Band umfasst 21 Beiträge von internationalen Autoren, die sich mit unterschiedlichen Aspekten tamilischer Geschichte, Kultur und alter wie auch moderner Kunst beschäftigen, und stellt eine Auswahl eindrucksvoller Objekte vor, die in Verbindung mit diesen Themen stehen.
Das Buch zur Ausstellung des Linden-Museums Stuttgart vom 8. Oktober 2022 bis 7. Mai 2023.
Tamilische Kultur auf Wikipedia
Südindien ist eine Welt für sich – und hierzulande kaum bekannt: Das will das Linden-Museum ändern: mit einer Einführung in die traditionsreiche Kultur der Tamilen. Beim Versuch, sämtliche Aspekte darzustellen, verhebt sie sich etwas: Die farbenfrohe Reizüberflutung wird erst im Katalog schlüssig erklärt: Indien – das ist Hindi und Sanskrit, Mango-Lassi und Mutton Curry, Brahmanen und Kastensystem, Taj Mahal und die Paläste in Rajasthan, nicht wahr? Nein: So ist Nordindien, doch es wird von Europäern meist mit dem ganzen Subkontinent gleichgesetzt. Zu Unrecht: Südindien unterscheidet sich erheblich. Ohnehin ist Indien alles andere als ein Einheitsstaat: Die Kompetenzen der Zentralregierung in Neu-Delhi sind eng begrenzt, das Meiste regeln die 28 Bundesstaaten allein. Sie werden sogar durch Zollgrenzen voneinander getrennt. All das ist hierzulande wenig bekannt. Umso verdienstvoller ist die Ausstellung, die das Linden-Museum den Eigenheiten Südindiens widmet: am Beispiel der Tamilen. [Inkl. Video-Rundgang durch die Ausstellung 4:40] Von Bela Akunin Kunst & Film 11.04.2023
Die Herausgeber
M. D. Muthukumaraswamy ist ein tamilischer Schriftsteller, Direktor, National Folklore Support Center, Chennai und Berater in Sahapedia.
Inés de Castro studierte Ethnologie an der Universität Bonn mit anschließender Promotion (2002). Nach der Volontariat bei den Bayerischen Staatsgemälde-Sammlungen beim und beim Staatlichen Museum für Völkerkunde in München folgte 2005 ein Forschungsaufenthalt in Mexiko. 2005 – 06 war de Castro in der Ausstellungssekretariat und als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Landesausstellung „Die Wüste“ in Rosenheim tätig. 2006 – 10 zunächst als Kuratorin tätig übernahm sie anschließend den Posten der stellvertretenden Direktorin und Prokuristin der ethnologischen Sammlung des Roemer- und Peliziaeus-Museums Hildesheim. Seit Februar 2010 ist Prof. Dr. Inés de Castro Direktorin des Linden-Museums Stuttgart – Staatliches Museum für Völkerkunde.
Lisa Priester-Lasch promovierte 2012 im Fach Ethnologie an der Abteilung für Ethnologie, Eberhard Karls Universität, Tübingen, wo sie anschließend bis 2013 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war. Thema der Promotion: Bedeutungsvoll(e) Speisen. Mahaprasad als zentrale Ressource des Jagannath Tempels, Indien. Seit 2020 ist sie Co-Kuratorin der Ausstellung „Über Liebe und Krieg. Tamilische Geschichte(n) aus Indien und der Diaspora“ am Linden-Museum Stuttgart.
Erstellt: 31.01.2025 - 07:49 | Geändert: 31.01.2025 - 08:36