Indigener Widerstand in Zeiten des Klimawandels
Sápmi: Grüner Kolonialismus im Norden Europas

Die Sámi sind die indigene Gesellschaft des Nordens Europas. Ihr Siedlungsgebiet, Sápmi, verteilt sich auf die Staatsgebiete Norwegens, Schwedens, Finnlands und Russlands. Im Zuge der Kolonisierung Sápmis erfuhren die Sámi Landraub, Vertreibung und Zwangsassimilierung. Immer wieder widersetzten sie sich politischer Diskriminierung und ökonomischer Ausbeutung. In der gegenwärtigen Widerstandsbewegung verbinden sich Kämpfe um Klimagerechtigkeit mit Forderungen nach bedürfnisorientiertem Wirtschaften und indigener Selbstbestimmung. Die samische Widerstandsbewegung ist damit wegweisend für nachhaltige Lebensformen der Zukunft.
„(...) Ich fragte mich in zunehmendem Maße, ob ich nicht vielleicht doch einen Beitrag dazu leisten könnte, mehr Bewusstsein für die Situation in Sápmi zu schaffen, zumal es einen Mangel an Texten für ein internationales Publikum zu geben schien. Der Großteil der Literatur zu Sápmi in nicht nordischen Sprachen besteht aus schwer erhältlichen und teuren akademischen Abhandlungen. Ich beschloss, ein wesentlich auf Interviews mit samischen Aktivist:innen, Künstler:innen und Forscher:innen aufbauendes Buch (...) zu schreiben." → Auszug aus der Einleitung beim Verlag
Grüner Kolonialismus in Schweden - Deutsche Konzerne profitieren von Landnahme im Siedlungsgebiet der Sámi: In einem 90-minütigen Dokumentarfilm, der 2015 auf Online-Plattformen hochgeladen wurde, erzählt Henrik Andersson über sein Leben als »Waldsámi«. Der Film trägt den Titel »Die letzte Generation«. Zu den Waldsámi gehört der größte Teil der in Schweden lebenden Sámi, der indigenen Bevölkerung Nordeuropas. (...) Gegenwärtig steht Henrik Andersson aus anderen Gründen im Rampenlicht. Er ist eine der führenden Kräfte in der Bewegung »Skogsupproret« (wörtlich: »Der Aufstand des Waldes«), die unter dem Motto »Entkolonisiert Sápmi!« agiert. Von Gabriel Kuhn analyse & kritik 20.04.2024
Indigener Widerstand im Norden Europas: Die Sámi fordern die ihnen zustehenden Rechte ein und kämpfen gegen Landraub im Namen des Klimas. (...) Die Kolonisierung Sápmis begann im 17. Jahrhundert. Reich an Mineralien, Holz und Wasserwegen, war das Gebiet für die nordischen Nationalstaaten von großer wirtschaftlicher Bedeutung. Eine staatliche Siedlungspolitik – Siedler:innen erhielten Steuererleichterungen und staatliche Subventionen – bedeutete für die Sámi Landverlust und Vertreibung. In Bergbaustädten wurden sie zur Zwangsarbeit verpflichtet. Ihre religiösen Praktiken wurden verboten, 40 samische Schamanen (noaidi) wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Aus: DER RABE RALF Dezember 2022/Januar 2023. Von Gabriel Kuhn Grüne Liga
Der Autor
Gabriel Kuhn wurde in Österreich geboren und lebt seit 2007 in Schweden. Er arbeitet als Autor, Übersetzer und Gewerkschafter. 2020 erschien sein Buch „Liberating Sápmi: Indigenous Resistance in Europe’s Far North“. Kuhn berichtet regelmäßig über die Lage in Sápmi für internationale Medien.
Indigenous Resistance in Europe’s Far North
→ Firestorm Books Youtube 11.05.2021
Gabriel Kuhn speaking about Liberating Sapmi
@ the Montreal Anarchist Bookfair 2020 → PM Press Youtube 17.10.2020
Die Samen [1992]: die Indigenen Schweden
→ Einar Schlereth Youtube 28.08.2018
Erstellt: 05.11.2024 - 08:37 | Geändert: 05.11.2024 - 09:12